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Briefe an den Oberbürgermeister der Stadt Radebeul

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Sehr geehrter Herr Ministerpräsident! 

Ob die folgenden Zeilen Sie in dieser eher unruhigen Zeiten erreichen werden, weiss ich nicht, der Grund aber, weshalb es mir nach langem Nachdenken doch geboten schien, mich an Sie zu wenden, ist die Bedeutung des Vorganges, der mir auch von politischer, wenn auch kulturpolitischer Einzigartigkeit in Sachsen zu sein scheint. Der Anlass also ist die von der Stadt Radebeul beschlossene Kündigung des Lügenmuseums im Gebäude des Alten Gasthofes Serkowitz. Weshalb ist diese Kündigung von kulturpolitischer Bedeutung für Sachsen? Das Werk des Künstlers Reinhard Zabka, das sich nahezu vollständig in seinem „Lügenmuseum“ versammelt hat, gehört zu einer besonderen Position ostdeutscher Kunst. Schon in den 1980er Jahren fiel er durch seine heiter- poetischen Installationen auf und verstand Opposition oder Widerständigkeit in der Kunst zuerst als andere Haltung, als ein Zulassen und Erkunden von farbiger und spielerischer Formenvielfalt, als ein Sprachexperiment auf den Feldern des kindlichen Tiefsinns oder der offenbaren Erkenntnis mittels der Absurdität und des Humors. Seine Ausstellung 1988 in der Dresdner Kunsthochschule, zusammen mit Albrecht Hillemann, gehörte zu den bedeutenden Ereignissen eines sich auch künstlerisch andeutenden Aufbruchs. Reinhard Zabka blieb seiner menschlich zugewandten collagierenden Poesie treu, er beabsichtigte nicht, ein Star zu werden, der auf Messen hoch gehandelt wird. Er erhielt sich diese, seltsamerweise immer rarer werdend, Haltung eines Fabulierenden, der  aus Abfäll(ig)en Trostreiches zu zaubern vermag. 

 

Ja, natürlich möchte der Freistaat Sachsen in seinen Museen international reussierende Künstler präsentieren und alle Anrüchigkeit von möglicher ostdeutscher Borniertheit vermeiden. Nur, indem ostentativ „geniale Austauschbarkeit“ protegiert wird, könnte genau das zu Vermeidenwollende erreicht werden - der im white cube gezüchtete Provinzdünkel, der den Schatz vor der Haustüre nicht mehr zu sehen vermag. 

 

Immerhin wurde Reinhard Zabka bereits 1990 bei der Biennale in Venedig als vitale ostdeutsche Stimme ausgestellt und sein Werk steht ebenbürtig neben dem bildkünstlerischen Oeuvre des Literaturnobelpreisträgers Orham Pamuk, dessen poetisch-collagierte Objekte derzeit im Münchener Lenbachhaus gezeigt werden und die denen Reinhard Zabkas ähnlich und wesensverwandt sind.Der Grund also, weshalb ich mich an Sie wende, ist eben jener, dass hier, in Dresden, in Sachsen durchaus viel Geld ausgegeben wird für Kunst und Kultur – und doch andererseits originär hier im Osten, auch in Reibung mit einer vorlauten Propaganda Entstandenes, häufig zu wenig anerkannt wird. Die seit langem prekäre Situation des Lügenmuseums illustriert diese einseitige Orientierung auf „international Bedeutsames“ (wie jüngst im teuren Archiv der Avantgarden wieder) auf traurige weise: der Avantgardist Reinhard Zabka, der sich mutig und heiter einer bevormundenden Politik widersetzte (und später auch einer elitär orientierten), wird nicht als der gesehen, der er doch sein müsste: ein Glücksfall, der auch – zu schützen ist. Denn die Künstler erfinden Sprache und schaffen Hüllen für den Sinn - und in kalten Zeiten können diese Hüllen auch irritierend „unernst“ sein, ja heilsam poetisch. Wie Blumen, die den Beton der Ideologie zertreiben. Aus gutem Grunde wurde Reinhard Zabka 2019 zum 30. Jahrestag des Mauerfalls in der bedeutenden Berliner Zionskirche ausgestellt.

 

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident! Ich wende mich hier also mit der dringenden Bitte an Sie, das Lügenmuseum Reinhard Zabkas, das von überregionaler und auch regionaler, ostdeutscher Bedeutung ist, wenn möglich, vor der Schließung zu bewahren und einen neuen Ort dafür zu finden, wenn die Stadt Radebeul nicht überzeugt werden kann, die Kündigung zurückzunehmen. Mein Wunsch entspringt nicht nur dem Entsetzen über das Übersehen solcher phantastisch bunter Nischen eines wachen Träumens sondern ebenso der Hoffnung, dass – auch im politischen – sich die Kaltherzigkeit und wohlfeile Beliebigkeit nicht durchsetzen darf! 

Mit freundlichem Gruß

Rainer Müller   

Restaurator/bildender Künstler 

28. Juni 2024, Dresden

Sehr geehrter Oberbürgermeister der Stadt Radebeul, Herr Wendsche,
 
Wir hatten vor ein paar Wochen einen Mailaustausch, Ihre Argumentationen habe ich gelesen und nachvollziehen wollen. Ihr Blick auf das gesamte Kunstwerk im Lügenmuseum, was Sie in Ihrer Stadt beherbergen und zerstören möchten, ist mir bis heute nicht verständlich. 
Heute bitte ich hiermit nur um GNADE für das Lügenmuseum!

Mit freundlichen Grüßen und mit der Hoffnung auf Ihr Verständnis.

Nazanin Zandi
 
ARTElier Dresden
3. Oktober 2024, Dresden
 
Seit 2014: Mitglied im Künstlerbund Dresden
Seit 2022: Vorständin im Ausländerrat Dresden e.V.
2023 Förder-Kunstpreisträgerin der Landeshauptstadt Dresden
Seit 2024: Berufene Kulturbeirätin der Landeshauptstadt Dresden für Interkultur
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
 
seit 1991 kenne ich das Lügenmuseum von Reinhard Zabka! Erst auf dem Dorf in der Priegnitz, Babe, dann in Gantikow, dann in Radebeul!
Zahlreiche Projekte und Aufführungen realisierte ich mit meiner Theatergruppe Grotest Maru in Kooperation mit dem Lügenmuseum in verschiedenen Zeitschichten…
 
Seit 1997 bin ich mit dem Radebeuler Herbst- und Weinfest verbunden, zu dem mich anfangs die Theatergruppe Derevo eingeladen hatte, und wo wir dann in Kooperation mit Helmut Raeder, mehrere Aufführungen mit Grotest Maru realisieren konnten, u.a. die spektakuläre Inszenierung MURA am Radebeuler Kirchturm mit Abseiltechniken und Lufttanz. 
 
Die erste Kooperation zwischen dem Radebeuler Herbst- und Weinfest und Reinhard Zabka mit den grossen Feuerskulpturen fädelte ich ein und wir spielten mit Grotest Maru auf Stelzen im ersten Funkenflug! Das waren wirklich wunderbare Jahre der Feuerskulpturen auf den Elbwiesen!
 
Durch diese jahrelang gewachsenen Beziehungen entstand Reinhard Zabkas Verbindung zu Radebeul und seine Entdeckung des leerstehenden Gasthofes Serkowitz, den er nun über so viele Jahre liebevoll gemeinsam mit Dorota in einen einmaligen und fantastischen Ort der Kunst verwandelte!!
 
Wir als Theater Grotest Maru bitten sie inständig, Ihre Entscheidung zu überdenken und das Lügenmuseum weiterhin integralen Bestandteil der Radebeuler Kunst- und Kulturlandschaft sein zu lassen!
 
Es zeigt künstlerisch die Jahre der Wende und auch die Zeiten davor auf und ist so besonders für eine junge Generation eine unglaublich wichtige künstlerische Institution, die Auseinandersetzung mit Geschichte, Politik, Gesellschaft und sozialen Entwicklungen auf eine sinnliche Art und Weise ermöglicht. 
Das Lügenmuseum entführt in eine Welt der Poesie, die Zugänge der Verständigung auf anderen Ebenen schafft, die sonst nicht denkbar sind, es ist wirklich einmalig!
 
Bitte schätzen Sie diesen SCHATZ, den sie bei sich im Ort haben!! 
 
Bitte unterstützen Sie seine Existenz und manchmal auch Sperrigkeit, das hat Kunst nun mal so an sich…. und helfen Sie dem Lügenmuseum zu weitergehendem Blühen und Wirken! Es ist ein Magnet für Künstler und Künstlerinnen verschiedener Sparten und auch für den Tourismus!
 
Sie haben genügend Aufsätze von renommierten Kunstwissenschaftlern über die Qualität der Kunst von Reinhard und Dorota Zabka bekommen.
Dies ist nun die Ansicht einer Künstlerin, ursprünglich aus dem Westen, die durch Reinhard Zabka und sein Lügenmuseum auch die Geschichte der DDR anders verstehen gelernt hat, was in heutigen Zeiten nochmal besonderes Augenmerk verdient!
 
Mit herzlichen Grüssen
Ursula Maria Berzborn 
& Theater Grotest Maru
15. Oktober 2024, Berlin 
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

mit großer Bestürzung wird hier in den Kulturkreisen von Weimar Ihr Umgang mit dem Lügenmuseum wahrgenommen.
Bitte berücksichtigen Sie sowohl die überregionale Bedeutung dieser kulturellen Einrichtung als auch das Licht, was durch die Räumungsaufforderung auf Ihre Stadt fällt und überdenken Sie Ihre Entscheidung!

Mit den eindringlichsten Grüßen
Peter Gräfe

3. Oktober 2024, Weimar, Kulturstadt Europas 1999
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
 
natürlich muß ich antworten.
Ihr Vorwurf ist mir schleierhaft. Ich bin selbst dem vermeintlichen Käufer begegnet,
und da lag es schon auf der Hand, dass seine Vorhaben wenig mit dem Lügenmuseum zu tun haben, geschweige denn, das Wissen und den inhaltlichen Gehalt zu erhalten in seinem Sinne ist.
Ich mußte nur ein kurzes Gespräch mit ihm führen, um das zu erfahren. Der Herr ist ja redselig.
 
Zu dem, sehen Sie den  Anhang, um den es hier auch geht.
Das ist kein Mietvertrag, sondern nur eine Räumungsverlängerung.
 
Jetzt fühle ich mich doch etwas getäuscht von Ihnen.
Aber ich weiß ja, es geht hier auch um Politik, leider ein willkürliches Geschäft.
 
Ich verwies Sie ja schon auf Kreon aus der Antigone.
 
Nun ich glaube, es bleibt nicht mehr, als Sie um GNADE zu bitten;
die Gnade, dem Lügemuseum in Radebeul im Gasthof ein Bleiberecht  zu gewähren.
 
Sie scheinen die einzige Person zu sein, die das derzeit bestimmt und möglich machen kann.
Schicksale liegen in Ihrer Hand,
Und nein, alles, was in den 12 Jahren gewachsen ist im Lügenmuseum,
liegt nicht auf den Schultern der Stadt, sondern auf den Schultern engagierter vieler Menschen. 
Ich war und bin Zeugin. ich war öfter an diesem Ort, als Sie es jemals waren.
 
 Nochmals, ich bitte Sie  um Gnade für das Lügenmuseum.
 
Mit freundlichen Grüßen
Chady Seubert
30. September 2024, Hasenwinkel
Lieber Herr Oberbürgermeister Wendsche
 
Bitte entschuldigen Sie meine persönliche Anrede, es ist mir ein Bedürfnis Sie einfach von Mensch zu Mensch anzusprechen. Dies ist meine Art das zu tun. Und um Missverständnissen vorzubeugen: Ihnen diese Mail zu schreiben ist alleine meine Idee und nicht das Resultat irgendwelcher Bitten oder Aufrufe von Herrn Zabka.
 
Haben Sie vielen Dank für Ihre schnellen und ausführlichen Antworten auf meine forschen und fordernden Mails. Das weiss ich sehr zu schätzen. In der Regel bekommt man auf so etwas überhaupt keine Antwort, was das Gefühl in einem hinterlässt, dass es gar nicht gelesen, sondern gleich als Störfaktor abgelegt wurde, was ja manchmal auch wirklich so sein mag. 
Ich wollte Ihnen auch sofort antworten, aber ich musste arbeiten und war mit anderem beschäftigt. Deshalb die Antwort erst heute. 
 
Das Lügenmuseum
 
Ich kenne es noch von seinem vorherigen Standort und war auch damals schon fasziniert davon. Als es von dort umgezogen ist konnte ich mir kaum vorstellen, wie das möglich war. Was für eine Arbeit all die einzelnen Teile zu verpacken und zu transportieren und sie dann wieder auf- und zusammen zu bauen. Unglaublich. Um das zu tun muss man es wirklich lieben.
 
2016 lud mich Herr Zabka das erste mal ein im Rahmen der WuKaMenta in Dresden mit meinem Graskleid zu performen. Seither sind wir künstlerisch, kollegial und in Freundschaft verbunden. Ich schätze ihn und seine Frau Dorota sehr. Ich habe die Freude, die Ehre und das Privileg den Kosmos Lügenmuseum und seine BetreiberInnen aus dem Innen heraus kennen zu lernen und mich etappenweise an ihren Aktionen zu beteiligen. Dafür bin ich dankbar. 
Herrn Zabka`s Ansichten von Kunst stimmen nicht immer mit meinen überein. Und das ist auch gut so. Kunst bleibt lebendig und offenbart seine tiefere Bedeutung durch Reibung. Herr Zabka versteht dies meisterhaft zu inszenieren. Reibung erzeugt Widerspruch, manchmal auch Widerwillen und Abneigung. Das alles ist Nährboden für den Prozess unseres Daseins. Sie fordert uns auf über Dinge nachzudenken und uns mit anderen darüber auszutauschen. Hier geht es nicht darum geglättete Kunst vorzustellen und zu verkaufen. Hier geht es um den Keim, der zum spriessen gebracht wird. Und all das, bei allen Spitzen und Anspielungen, ohne pädagogischen Zeigefinger. Ganz nebenbei,  und immer wieder themenfokussiert direkt, wird dann auch noch Geschichte erzählt, vor Augen geführt, reflektiert, in Frage gestellt und wie man so schön sagt: aufgearbeitet. Das Lügenmuseum ist eine gelebte Spielwiese für Austausch auf Augenhöhe, eine Einladung an Menschen jeden Alters und jeder Gesinnung teilzuhaben und damit sich selbst und die Welt, in der wir leben, zu hinterfragen. Und nur weil das Ehepaar Zabka das auch lebt ist dies auch möglich. Man kann Konzepte schreiben so viel man will, das machen ja auch viele, ich auch, und es kommen ja auch passable  Sachen dabei heraus. Aber diese sind meist genauso schnell wieder vergessen, wie sie auftauchen. Leider. Was Herr Zabka mit dem Lügenmuseum aufgebaut hat, mit jedem Stückchen Holz, Metall, Glas, Scherbe, Splitter, Farbe, Foto, Video, Klingeln, Schaben, Reiben, Knattern Licht und Schatten erzeugt eine sensorische Erinnerung und wirkt wie ein Zauber. Es ist die Manifestation eines kollektiven Spiegels, in dem wir die Bruchteile unseres Lebens wiederfinden und das der anderen. Wir können uns hinein begeben oder es an uns vorüber ziehen lassen. Wir können uns ein Stück heraus picken oder es als Ganzes nehmen.  
 
Ein wichtiger Faktor dabei ist die Zeit. Nicht nur die Zeit, mit der die Installationen Zabka`s spielen, sondern vor allen die gelebte Zeit, mit der alles hier gefüllt ist und die sich auf subtile Weise darin ausdrückt. Man muss es nicht benennen, sollte es vielleicht gar nicht erst versuchen. Man muss es wirken lassen, um in tiefere Schichten des Verständnisses und der Erkenntnis vorzudringen. Und das wiederum braucht den Ort, die darin gebundene Zeit, und die Menschen, die sich dort treffen und künstlerisch wie auch menschlich entfalten. 
 
Es mag sein, dass die Presseerklärung 1:1 aus Hernn Zabka`s Hand ist. Aber es ist eben nur eine Presseerklärung und sagt mir nichts über Ihre Sicht der Dinge. Und die würde mich wirklich interessieren. Darauf haben Sie mir bis jetzt keine Antwort gegeben. 
 
Ich weiss, dass es mit Herrn Zabka mitunter unbequem sein kann, wenn es um seine Kunst geht. Das geht mir nicht anders, wenn es um meine Kunst geht. Ich denke, wir sind da nicht alleine. Auch Sie werden Ihre Feuer haben, was immer da auch verbrannt wird. Unsere Kunst sind unsere Kinder. Wir wären schlechte Eltern, wenn wir uns nicht für sie mit allem was uns zur Verfügung steht einsetzen würden. Und da sowohl Kinder, als auch Kunst etwas Lebendiges und sich in Entwicklung Befindliches sind, ist das Bemühen um das Bestehen und die Entfaltung des selbigen den gleichen Schwankungen unterworfen. 
 
Ich habe auch diese Pressemitteilung gelesen. Teile davon waren mir bekannt. Dennoch bleibe ich eine aussenstehende Person und kann mir nur meinen Reim aus dem, was ich lese, machen. Ich weiss nicht, was zwischen Herrn Frieling und Herrn Zabka vorgefallen ist, was ihren Plan des gemeinsamen Betreibens eines Kulturzentrums zum scheitern gebracht hat. Ich möchte hier auch keine Vermutungen anstellen. Das einzige, was ich dazu sagen möchte ist, dass dieser Ort genau diese Freiheit, diesen offenen Raum, braucht, um sich entfalten zu können. Das ist die Kraft dieses Ortes und das hält ihn lebendig. Und das ist einzigartig. Ich kenne keinen anderen Ort auf dieser Welt, der diesem gleicht. Sie etwa? Das sollte gefördert werden. Mut zum Leben, von den BetreiberInnen und den Förderern. Und, ich wiederhole mich: dieser Ort lebt durch Herrn und Frau Zabka, die das Lügenmuseum mit allen seinen Projekten, die sich von da aus entwickeln, durch ihre unermüdliche Arbeit voran treiben. Das ist durch kein neues Konzept zu ersetzen. Das braucht kein neues Konzept, denn es ist eines, das funktioniert. Das braucht Unterstützung und Demut vor dem Werk, ein sich hinein fühlen, um der organischen Veränderung, die allem innewohnt, Raum zu geben. 
 
Sie schreiben von jahrelanger Geduld, die Sie mit dem Lügenmuseum und Herrn Zabka hatten. Von wirtschaftlichen Eigeninteressen und Obdach, dass sie Herrn Zabka vorübergehend gewährt haben. Bitte entschuldigen Sie und verzeihen Sie meinen Zynismus, das klingt, als wäre Herr Zabka ein Strassenköter, dem Sie persönlich eine Hütte zum Schutz vor dem Regen in Ihrem Garten aufgestellt haben. Eine grossherzige Tat, die Bewunderung verdient. Aus meiner Sicht hat Herr Zabka mit seiner Frau in all diesen Jahren in einer Schrottimmobilie gelebt und diese durch seinen Einsatz, sei es, dass er selbst Hand angelegt und z.B. aus dem Betonhof einen Paradiesgarten angelegt hat, oder bei Investitionen wie dem Dach dann doch finanzielle Unterstützung erhalten hat, weil die Hütte sonst zusammen geklappt wäre. Aber das weiss ich nicht. Ich beschreibe nur meine Wahrnehmung. Fazit dürfte sein, dass durch seine Zwischennutzung das Gebäude überhaupt noch existiert. Wie wäre es gewesen, wenn sich damals ein finanzkräftiger Investor gefunden hätte? Ich bin mir ziemlich sicher, dass dieser dann den Zuschlag bekommen hätte. Wir leben in einer kapitalistischen Welt. Das hat seine Vor- und Nachteile. Was mich allerdigs etwas verwundert ist, dass ich diese Töne aus dem ehemaligen Ostteil unseres Landes höre, der sich über die Übernahme des kapitalistischen Systems des Westens und die damit einhergehende Spaltung immer noch beklagt. 
 
Ich komme jetzt zu einem Ende. Ich schreibe den ganzen Tag an dieser Mail, nur damit Sie wissen, dass alles, was ich schreibe nicht einfach so herausgehauen ist. Es ist zudem der einzige freie Tag, den ich in den nächsten zwei Wochen haben werde. Aber das sind mir Herr und Frau Zabka, das Lügenmuseum und der Dialog mit Ihnen wert. 
 
Das letzte, was ich noch ansprechen werde, ist Herr Zabka selbst. Herr Zabka ist, so weit ich weiss, bei guter Gesundheit. Es ist ein Wunder, was er physisch und mental stemmt und voran treibt. Er ist in dem Alter, in dem andere in Rente gehen. Bei uns KünstlerInnen ist das anders. Abgesehen, dass die Rente von uns meisten ein Witz ist, sind wir KünstlerInnen bis wir sterben. Doch auch unsere Energien ändern sich mit dem Altern und unsere zu erwartente Lebenszeit nimmt ab. Das fliesst in unsere Kunst ein und damit machen wir es der Öffentlichkeit zugänglich. Unser Werk vollzieht sich meist in Zyklien. Herr Zabka hat einige hinter sich. Beim letzten Umzug nahm er das Ergebnis mit. Auch das ein physischer und mentaler Akt sondergleichen. Und da war das Werk noch kleiner. Ein nochmaliger Umzug, zumal es ja gar keinen Ort dafür gibt, bedeutet einen neuen Anfang, einen Kraftakt, der mindestens genauso viel Unterstützung braucht, wie den Erhalt des Lügenmuseums, wo es sich jetzt befindet. Und es ist ja nicht nur der Umzug. Es ist das sich neu einrichten und wieder aufbauen. Es ist all diese Zeit, die ins Land zieht, in der die Zabka`s nicht werden arbeiten können, denn der Ort, das Archiv, der Fundus werden nicht mehr sein. 
 
Ich möchte, dass Sie sich das noch einmal vor Augen führen, was Sie mit Ihrer, wer auch immer an daran beteiligt ist, Entscheidung auslösen:
  • Sie vernichten das Lebenswerk von Herrn und Frau Zabka  
  • Sie vernichten unzählige Arbeiten von KünstlerInnen, die Arbeiten für das Lügenmuseum geschaffen haben
  • Sie vernichten den Begegnungsort Lügenmuseum mit all seinen Potentialen, insbesondere der Erinnerung an die Geschichte der Friedlichen Revolution 
  • Sie vernichten den persönlichen Lebensraum von Herrn und Frau Zabka, einer Oase der Gastfreundschaft
  • Sie vernichten das Lügenmuseum mit allem, was es ausmacht
  • Sie vernichten Existenz
 
Ich verwendete in einer vorherigen Mail das Wort Macht und auch Machtmissbrauch. Und wenn ich den Begriff Macht hier verwende einzig und allein zu dem Zweck sich bewusst zu machen, wie sie mit Verantwortung Hand in Hand geht. Ich weiss nicht, wie viel Macht Sie haben. Aber ich bitte Sie inständig alle bisher getroffenen Entscheidungen noch einmal zu überdenken und alle Macht, die Sie haben, für die Geduld und Arbeit, die dies mit sich bringt, für den Erhalt des Lügenmuseums einzusetzen. 
 
Haben Sie vielen Dank für Ihre Geduld und Ihr Ohr, ich gehe davon aus, dass Sie auch diese Mail lesen werden. Und freue mich über eine Antwort, die hoffentlich positiv ausfällt.
 
Herzlichst
Hilla Steinert
Tanz | Performance
29. September 2024, Berlin
Sehr geehrter Herr Wendsche,
das Lügenmuseum ist ein kultureller Leuchtturm von Radebeul. Es bietet Reflektion, Inspiration, Debatte. Was könnte in Zeiten wie diesen wichtiger sein? Welche Nutzung könnte dem Gasthof Serkowitz als stadtbildprägendem und identitätsstiftendem Ort besser entsprechen als das Lügenmuseum - was käme danach: betreutes Wohnen?
Ich möchte Sie bitten, den Fortbestand des Lügenmuseums in Radebeul zu sichern.
 
Hochachtungsvoll
 
Dr. Reimar Lacher
Kunsthistoriker
29. September 2024, Halberstadt
Sehr geehrter Herr Wendsche, Oberbürgermeister der Stadt Radebeul

ich wende mich heute an Sie, um meine Sorge um das Lügenmuseum in Radebeul auszudrücken und Sie gleichzeitig von der Bedeutung seines Erhalts zu überzeugen. Das Museum ist ein einzigartiger Ort, der nicht nur durch seine spielerische und fantasievolle Ausstellung besticht, sondern auch einen bedeutenden Beitrag zur kulturellen Vielfalt und zum Tourismus in unserer Region leistet.
Als regelmäßiger Besucher mit Freunden und Familie haben wir die kreative Atmosphäre und die außergewöhnlichen Kunstwerke immer sehr geschätzt. Die fantasievollen Darstellungen im Museum regen nicht nur die Vorstellungskraft an, sondern bieten auch Raum für Begegnung und Austausch – Werte, die in unserer heutigen Gesellschaft besonders wichtig sind.
Aus meiner Sicht als Filmschaffender möchte ich außerdem betonen, dass das Lügenmuseum ein außergewöhnlicher Drehort für die Filmindustrie darstellt. Die einzigartige Kulisse und die inspirierende Atmosphäre bieten Filmemachern vielfältige Möglichkeiten, visuell interessante und kreative Szenen zu gestalten. Dies könnte die Stadt zusätzlich für nationale und internationale Filmproduktionen attraktiv machen und zu einer weiteren wirtschaftlichen Belebung der Region führen.
Das Lügenmuseum ist nicht nur ein kulturelles Juwel, sondern auch ein potenzieller Magnet für die Filmbranche, der Radebeul als Standort auf eine ganz neue Weise positionieren könnte.
Ich hoffe sehr, dass Sie sich für den Erhalt dieses besonderen Ortes einsetzen werden, und stehe gerne für weitere Informationen oder Gespräche zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
David Campesino
Regisseur | Filmautor | Filmschaffender 
24. September 2024, Dresden
Sehr geehrter Herr OB Bert Wendsche,

in der Angelegenheit des Lügenmuseums, welches von dem Künstler Reinhard  Zabka konzipiert und bisher geleitet wird, möchte ich mich nochmals an Sie wenden.
Vor dem Hintergrund des Weinfestes, welches an diesem Wochenende beginnen soll, erinnere ich mich an die labyrinthischen Installationen von Reinhard  Zabka, die einen artistischen Höhepunkt des Festverlaufs darstellten und in diesem Jahr wieder  in ihrer Originalität von den Besuchern bestaunt werden können.
Die Stadt Radebeul mit ihrer vielfältigen Kunstszene hat neben Malerei und Plastik wenige Vertreter eines erweiterten Kunstbegriffs, wo die Grenzen von Design, Konzeptkunst und Surrealismus  im 21. Jahrhundert ineinanderfließen.
Der Kunstinitiator und Objektkünstler Reinhard Zabka ist einer von ihnen, der dieses Denken vertritt.
Mit seinem Wirken und Inszenierungen im sogenannten Lügenmuseum verschiebt er die Grenzen der Wahrnehmung und erweitert diese generationsübergreifend.

Als Professor einer Fachklasse für Malerei und Grafik an der HfBK Dresden habe ich es oft erlebt, dass Studierende in das Ausstellungsgeschehen des Lügenmuseums mit einbezogen worden  und dadurch wesentliche Synergien zwischen der HfBK Dresden und dem Lügenmuseum entstanden sind.
Die Zahl der interessierten Besucher, die die Ausstellungen und Veranstaltungen im Lügenmuseum besuchten, blieb kontinuierlich und das Interesse an dem Museum stieg an.
Daß Reinhard Zabka meines Wissens auch Schulklassen im Lügenmuseum begrüßen konnte, hat einen pädagogischen Wert, der für die heranwachsende Generation und deren Bildung von sehr erheblicher Wichtigkeit ist.
Sehr geehrter Herr OB Wendsche, ich bin in die Details, was die Fragen um Eigentum, Finanzierung , den baurechtlichen Erhalt des Lügenmuseum betrifft nicht involviert.

Ich schreibe Ihnen als Außenstehender, der sich mit der Bitte an Sie wendet, Ihre Entscheidung, das Lügenmuseum schließen zu lassen, noch einmal zu überdenken.  
Ein Zitat des lateinischen Schriftstellers Aulus Gellius möchte ich hier in diesem Zusammenhang in Erinnerung rufen „Malum consilium est, quo mutari non potest“ ( Der Ratschluss taugt nicht viel, der nicht zu ändern ist).
Vielleicht sehen Sie als erfahrener und von vielen Bürgern der Stadt Radebeul geschätzter Oberbürgermeister einen Handlungsspielraum, das über die Landesgrenzen hinaus bekannte Lügenmuseum in Serkowitz zu erhalten.

Mit freundlichen Grüßen

Ralf Kerbach
Maler und Grafiker
23. September 2024, Dresden
Sehr geehrter Herr Dulig,

da die Landtagswahl in Sachsen bevorsteht, möchte ich Sie über eine bedeutende kulturpolitische Angelegenheit informieren und um Ihren geschätzten Rat als Abgeordneter des Landtages und als Minister bitten.  

Ich betreibe mit einem Künstler, Herrn Zabka, und einem kleinen Team ein Museum für kinetische und dadaistische Kunst. Wir haben seit 12 Jahren einen großen historischen Gasthof von der Stadt Radebeul zur Verfügung gestellt bekommen und konnten unsere Werksammlung, die eine Kombination aus Installationskunst, Collagen sowie Licht- und Klanginszenierungen und moderner Videokunst ist, aufbauen und erfolgreich ausstellen.  

Diese Sammlung zeitgenössischer bildender Kunst zeigt auf ca. 400 m² Ausstellungsfläche in 17 Räumen einen Skulpturengarten, Fotografien und überwiegend expressionistisch originelle Rauminstallationen. In den Werken sind gelegentlich dokumentarische Elemente und festgehaltene Performances zu erkennen, die über Jahrzehnte mittels Kamera aufgezeichnet wurden. Die Themen variieren zwischen dadaistischen Arrangements, skurrilen Gegenständen des 20. Jahrhunderts, fantasievoller witziger Medienkunst sowie kinetischen Maschinen und komplexen Apparaten. Der subversive Humor und das Absurde in den Medieninstallationen haben in den letzten 12 Jahren tausende Besucher im Lügenmuseum begeistert.

Heute ist unser Gesamtkunstwerk, das Lügenmuseum, in Gefahr. Die Stadt Radebeul möchte den ehemaligen Gasthof nun verkaufen, und wir erhielten eine Kündigung des Mietvertrages. Am 1. September müssen wir unser Museum schließen. Damit verliert die Sammlung ihren Ausstellungsort, und der jahrelange Aufbau der Exponate ist gefährdet. Die Sammlung könnte so für zukünftige Generationen verloren gehen. Unser Museum zählt jährlich etwa 9000 Besucher und bietet besonders Kindern und Jugendlichen einen einzigartigen Raum zur kreativen Entfaltung sowie Erlebnisangebote, die in der deutschen Museumslandschaft einmalig sind.

Unsere Aktivitäten leisten einen bedeutenden Beitrag zur Jugendkulturbildung in Sachsen und sind von hohem Wert. Renommierte Medien wie *Die Zeit*, das ZDF, MDR, RBB, NDR und die ARD haben positiv über unsere Arbeit berichtet.  

Daher möchte ich höflich anfragen, ob Sie uns bei der Suche nach einem neuen Standort oder einer Kommune unterstützen könnten – idealerweise an einem Ort mit ungenutztem Potenzial –, wo wir unsere Sammlung weiterhin präsentieren könnten. Alternativ wären wir auch dankbar für Kontakte zu Personen, die uns bei dieser Suche behilflich sein könnten. Dies wäre von großem Wert für den Landkreis Meißen sowie unser Künstlerteam aus ganz Sachsen, um das Museum zu erhalten.


Unser Museum hat einen Baedeker-Stern im Hauptreiseführer Deutschlands erhalten, die höchste Auszeichnung im Fremdenverkehr, worauf wir besonders stolz sind. Das Lügenmuseum stellt einen wirtschaftlich soliden Bestandteil der sächsischen Kreativwirtschaft dar und eine wichtige Funktion als Anziehungspunkt und Tourismusattraktion im Elbtal bei Dresden.  

Lieber Herr Dulig, wir schätzen Ihr langjähriges politisches Engagement in Sachsen sehr. Es hat unser Vertrauen gestärkt und veranlasst uns, Sie heute anzuschreiben. Wir laden Sie herzlich ein, unser Museum in Radebeul-Serkowitz an der Kötzschenbrodaer Str. 39 zu besuchen. Es wäre mir eine große Freude, wenn Sie die Gelegenheit nutzen und das Museum persönlich erleben könnten.


Mit freundlichen Grüßen  
Siegmund Radtke  
Kreativwirtschaft 24  
16. August 2024, Potsdam
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Wendsche,

Haben Sie vielen Dank für Ihre schnelle Antwort.

Die Pressemitteilung habe ich gelesen. Der Inhalt war mir schon bekannt. Eine Pressemitteilung ist die Wiedergabe aus der Sicht einer Person, die nie alles beleuchtet. Und es ist leichter ein Dokument zu schicken, wenn es um Leben und Sterben des anderen geht, als eine persönliche Erklärung abzugeben. Meine Fragen haben Sie damit nicht beantwortet. 
 
Schön, dass sich Herr Zabka für Ihre bisherige Unterstützung bedankt. Es muss wohl eine bessere Zeit vor dieser gegeben haben. Jetzt soll er ein Papier unterschreiben, mit dem Rücken zur Wand, dass er mit der Kündigung und der Veräusserung der Immobilie einverstanden ist, wenn ich das richtig verstehe. Wenn sich ein Käufer findet, was schwierig sein dürfte auf Grund der Lage des Hauses an der Strasse, fehlenden Grundes für einen gewinnträchtigen Gastronomiegarten und Parkplätze und dem maroden Zustand des Hauses. Es könnte also sein, wenn das Lügenmueuml raus ist, dass dann auch angekündigte Verhandlungen über den Kauf des Hauses, im Falle dass es keinen anderen Käufer gibt, abwegig entschieden werden. Herr Zabka hat mit viel Arbeit und Herzblut das Haus vor dem Verfall gerettet. Er und seine Frau haben dort einen lebenden Organismus geschaffen, dessen Zentrum sie selbst sind. Er ist der Ausgangsort vieler immenser Kunstprojekte mit internationaler Ausstrahlung, der Arbeitsplätze schafft (Bundesfreiwillendienst, Künstler:innenengagements etc.).  Es ist ein einmaliges und in seiner Gesamtheit unwiederbringliches Kunstwerk, ich wiederhole mich, weil man das gar nicht oft genug erwähnen kann. Es ist darüber hinaus ein geschichtsträchtiger Ort, der nicht nur die Friedliche Revolution dokumentiert, sondern sie in die Welt trägt und durch ihre künstlerischen Interventionen Aufarbeitung in Augenhöhe schafft. 
 
Ihnen dürfte klar sein, dass man diesen Ort nicht einfach umsiedeln kann, zumal es im Moment gar keinen passenden gibt. Ihnen dürfte auch klar sein, dass mit seinem Verschwinden auch die Arbeitsmöglichkei verschwindet, denn die konzipierten Ausstellungen an anderen Orten speisen sich aus dem Mutterhaus, dem Lügenmuseum. Die letzte Ausstellung zum Jahrestag der Friedlichen Revolution haben Sie schon verhindert. 
 
Hilla Steinert
Tanz | Performance
21. September 2024
Sehr geehrter Herr  Wendsche, Oberbürgermeister der Stadt Radebeul
 
Mir fehlen die Worte. Aber ich habe das Bedürfnis Ihnen zu schreiben und trotz allem Worte zu finden für Ihre unfassbare nicht nachzuvollziehende Härte in Bezug auf das Weiterbestehen des Lügenmuseums in Serkowitz-Radebeul. IchTeile Ihnen hier meine Betroffenheit mit über den Todesstoss, mit dem Sie dieses einmalige und unwiederbringliche Gesamtkunstwerk auslöschen wollen.
 
WARUM???
 
So weit ich weiß haben sich die Stadträte in der Kulturentwicklungskonzeption für die Stadt Radebeul 2024-2030 einstimmig in ihrem Beschluss am 12.06.2024 für eine Weiterentwicklung des Lügenmuseums ausgesprochen. Wie ich auch hörte ist die Kündigung nicht von den Stadträten beauftragt und auch das Kulturamt wurde nicht informiert. Sie verweisen auf persönliche Gründe. Ich bitte Sie: wie kann es sein, dass einer dem öffentlichen Leben verpflichteter und demokratisch gewählter Vertreter des Volkes die Empfehlungen seines Kuratoriums ignoriert? Und auch die Stimmen aller Bürger und Bürgerinnen, und es sind viele, die sich die weitere Existenz des Lügenmuseums wünschen und auch begründen warum? Wie kann ein Volksvertreter so taub für die Stimmen derer sein, für die er Verantwortung trägt? 
 
Über Ihre persönlichen Gründe ist leider nichts bekannt. Gefällt Ihnen die Kunst nicht? Und deshalb muss sie weg? Da kommen ganz böse Erinnerungen hoch, auch wenn ich damals noch nicht geboren war. 
Sie üben Macht aus, die Ihnen auf Grund Ihres Amtes zur Verfügung steht. Aber bitte doch nicht auf der Grundlage persönlicher  Belange. Das ist Machtmissbrauch.
 
Ich fordere Sie auf Ihre persönlichen Gründe bzw. Interessen offenzulegen. Und ich bitte Sie inständig das Lügenmuseum nicht zu schliessen, sondern ihm und seinen Bewohner:innen eine Zukunft zu ermöglichen. 
Haben Sie ein Herz!!!!
 
Hochachtungsvoll
Hilla Steinert
Tanz | Performance
19. September 2024
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
Warum machen Menschen Urlaub in Rom oder Venedig? Weil einzigartige Architektur und Kultur erhalten geblieben ist. 
Kulturstätten sind das, was das Gesicht und die Atmosphäre einer Stadt prägt, was man mit ihr verbindet. Anstelle Häuser zu schließen, die sich der Kultur verschrieben haben, sollten sie sie im Gegenteil fördern und als Marke für die Stadt hervorheben.
 
Lassen Sie das Lügenmuseum stehen, dann haben auch Menschen von außerhalb Interesse die Stadt Radebeul zu besuchen. 
 
Mit freundlichen Grüßen aus Greifswald 
Gabi Finck
19. September 2024
Liebes Team,
als interessierte Bürgerin bitte ich unbedingt um den Erhalt des Lügenmuseums in Radebeul.
Als regelmäßige Besucherin bin ich von der Schließung betroffen.

Viele Grüße, Saskia Richter
19. September 2024
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren,
ich bitte Sie inständig ihre Entscheidung, dass Lügenmuseum in Radebeul nicht weiter zu unterstützen zu überdenken und fordere Sie freundlichst auf, den Erhalt dieser einmaligen kulturellen Einrichtung zu ermöglichen. Bitte tun Sie alles in ihrer Macht stehende, um den Fortbestand zu ermöglichen. Wir haben in zahlreichen Kooperationen diesen einmaligen KulturOrt zu schätzen gelernt und möchten auch in der Zukunft gerne weiterhin mit dem Lügenmuseum und ihrem großartigen Künstler Zabka zusammenarbeiten.
Vielen Dank für die Unterstützung und mit freundlichen Grüßen
David Reuter
Leiter der Jugendkunstschule Friedrichshain, Kreuzberg, Berlin
18. September 2024, Berlin
Sehr geehrte Damen und Herren beim Spiegel,
das Lügenmuseum is es wirklich wert erhalten zu werden und sollte nicht aus persönlichen Gründen zum Aufgeben gezwungen werden!
Ich persönlich glaube nicht das viele Mails an den Oberbürgermeister zu einem Meinungsumschwung führen.
Vielleicht kann die überregionale Presse etwas bweirken.
DANKE  für ihre Bemühungen
Carsten Kohlschmidt vom epi-zentrum e.V., einem soziokulturell wirkenden Verein in Freiberg / Sachsen
18. September 2024, Freiberg
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

bitte lenken Sie ein. Das Lügenmuseum ist in seiner Art womöglich weltweit einzigartig und muss unbedingt erhalten bleiben. Es wäre schade um ein weiteres Stück Kultur. Gerade Radebeul hat eine sehr aktive Kunstszene. Bitte machen Sie das nicht kaputt.

Mit jazzigem Gruß,
Ihr
Scotty Böttcher
Musiker
18. September 2024, Dresden
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister der Stadt Radebeul,
 
mit Bestürzung muß ich zur Kenntnis nehmen, dass Sie gegen das Lügenmuseum in Radebeul, dass von Reinhard und Dorota Zabka seit 2012 zu einem überregional bedeutenden Kultur- und Kunstort entwickelt worden ist, eine zweite Räumungsaufforderung anstreben.
 
Das widerspricht nicht nur dem Kulturentwicklungskonzeption ihrer Stadt Radebeul bis 2030.
Es geschieht zudem in einer Zeit, da privates bürgerschaftliches Engagement - auch im Kulturbereich - nötiger als je zuvor ist! Stattdessen soll - ohne für mich erkennbaren driftigen Grund - ein in Deutschland einmaliger kulturellen Ortes vernichtet werden, dessen Wurzeln bis in die künstlerische Opposition der späten DDR reichen.
 
Der Künstler Reinhard Zabka und sein inspirierendes Werk sind mir seit den 1980er Jahren bekannt. Als Kurator der Kunstsammlung des Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig, der ich bis zum Eintritt ins Rentenalter Ende 2015 war, habe ich auch Werke des Künstlers für das Museum, das zur Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland gehört, erworben.
 
Auch persönlich war es für mich immer eine große Freude und Bereicherung die Ausstellungen des Lügenmuseums zu besuchen und der zentrale Grund, überhaupt nach Radebeul zu fahren. Ich bin überzeugt, dass das Lügenmuseum nicht nur mir fehlen würde.
 
Ich bitte Sie daher, Ihre Entscheidung noch einmal zu überdenken, zumal seitens der Betreiber weiter das Angebot besteht, das Gebäude des ehemaligen Gasthofes Serkowitz käuflich zu erwerben und es zum Nutzen der Bevölkerungs Radebeuls und vieler Kunstinteressierten im Freistaat Sachsen und darüber hinaus weiter zu betreiben.
 
Den Stadtrat von Radebeul ersuche ich, sich in diesem Sinne für den Erhalt des Lügenmuseums stark zu machen.
 
Hochachtungsvoll
Prof. Dr. Bernd Lindner
Kulturhistoriker und -soziologe
18. September 2024, Leipzig
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
 
unser Team hatte 2019 das Lügenmuseum besucht und daraufhin eine Kooperation in Leipzig entwickelt: ein einwöchiges Kunst-Festival direkt am Neuen Rathaus in Leipzig, das sehr besonders war und begeisterten Zuspruch erlebte. Auch der Einsatz des Lügenmuseums für die Puplikationen der Biografien von Bürgerrechtlern ist nicht hoch genug einzuschätzen und zu würdigen.
Wir bitten Sie deshalb, den Erhalt des Lügenmuseums als eine besondere und außergewöhnliche Kultureinrichtung zu unterstützen und für die sächsische Kulturlandschaft bewahren zu helfen.
 
Wir wissen, dass  bei angespannter Finanzlage und auch nicht immer unkompliziertem Umgang mit der Spezies "Künstlerschaft" es nicht einfach ist; aber wenn man berücksichtigt, dass es Dorota und Reinhard Zabka gelungen ist, ein besonderes Gebäude für Radebeul durch enormes Engagement zu erhalten und mit kreativem Leben zu füllen, fällt die Unterstützung viel leichter.
 
Wir stehen für Fragen gerne zur Verfügung und möchten Sie bestärken, eine positive Entscheidung im Sinne eines besonderen Kulturguts zu treffen. In einigen Jahren werden Sie für den Erhalt in der Künstler- und Bürgerschaft immer noch hoch anerkannt sein; denn es ist immer eine besondere Leistung, Kunst und Kultur nachhaltig zu unterstützen!
 
Herzliche Grüße nach Radebeul aus Leipzig
Ulrike Bernard
18. September 2024, Leipzig
Sehr geehrter Hr. Wendsche, 
 
sicher wissen Sie, dass die Anwesenheit aktiver Kunst- und Kultureinrichtungen die Attraktivität und die Immobilienpreise der Gegend erheblich steigern. Deshalb wäre es ein ideeller und finanzieller Verlust, sollte das Lügenmuseum nicht erhalten bleiben. 
Wir bitten Sie, Ihre Entscheidung bzgl. dieses Kunstortes zu überdenken und mit den Künstlern eine gute Einigung zu finden. 
 
Herzlichen Dank
und 
Freundliche Grüße
Karin Albers
G A L E R I E   S E E T O R . A R T  |  L E N Z E N 

18. September 2024
Sehr geehrter Herr Bürgermeister!
Sehr geehrte Stadträtinnen und Stadträte!
 
Mit Unverständnis lese ich,
dass dem Lügenmuseum in Serkowitz / Radebeul eine nächste Räumungsaufforderung droht.
 
Was könnte Sie als Verantwortliche  für die Kommune -
also auch für ihr überregionales Renomeé -
veranlasst haben, diese Kultureinrichtung,
die in Deutschland und vielleicht in Europa einzig ist,
in Radebeul abzuschaffen?
??????
 
Weder kann noch will ich mir vorstellen,
dass es keinen Weg geben sollte,
dieses im wahren Sinne des Wortes merkwürdige Museum
erhalten zu können.
 
Mit der Bitte, erneut nach gangbaren Wegen zu suchen,
grüßt
Martin Hoffmann
 
Martin Hoffmann
Maler und Graphiker
18. September, Berlin
Guten Tag Herr Oberbürgermeister von Radebeul,
 
jüngst ereilt uns die Nachricht, dass Sie aus persönlichen Gründen zu der Maßnahme einer zweiten Räumung des Lügenmuseums greifen wollen.
 
Ihr Handeln wird uns, dem Plateau e.V. (Kunst- und Kulturverein Prignitz) immer unbegreiflicher!
Auch ist es nicht legal, dass Sie auf diese Art Ihre persönlichen Befindlichkeiten ausleben.
 
Einem Oberbürgermeister obliegt doch weniger persönlich, als vielmehr im Sinne der Stadt und ihrer Attraktivität, sich kund zu tun.
Förmlichkeit kann bei all Ihren Befindlichkeiten an dieser Stelle hilfreich sein, sich aufeinander zuzubewegen und sich die Vorschläge der Künstler*innen anzuhören.
 
Die Fakten, die dafür sprechen, dem Lügenmuseum in Radebeul im Gasthof weiter ein Bleiberecht (lesen Sie bitte dazu „Bleiberecht“ von Eva von Redecker) zu erhalten und miteinander Schritt für Schritt in die Zukunft zu sehen, brauche ich an dieser Stelle wohl nicht nochmals aufzählen. Es sind viele Seiten.
 
Das Lügenmuseum ist ein einmaliger und lebenswichtiger Ort. Ein Ort der Aufarbeitung, der tausenden Menschen Trost und Reflektion spendet. Das Lügenmuseum erhält Wissen und Werte aufrecht, um die unsere Gesellschaft gerade ringt, und Sie könnten ein weiser Mann werden, wenn Sie begreifen, dass eine 2. Räumungsaufforderung mit „Verweis auf persönliche Gründe“ Ihnen und der Stadt Radebeul schadet. Vom Karma mal ganz abgesehen.
Auch ein Weinfest reißt das nicht mehr raus.
 
Davon abgesehen, dass Sie dabei sind, ein wertvolles gesellschaftliches Gut zu bedrohen, vernichten Sie damit auch Existenzen, Arbeitsplätze, Ateliers: nämlich eine Arbeitsstätte für Kreative und Künstler*innen, die jährlich zu Hunderten im Lügenmuseum mit wirken.
 
Es gibt einen Weg. Wir müssen in Verhandlungen treten.
Die Öffentlichkeit sollte gehört und mit einbezogen sein.
Denken Sie innovativ, Herr Bürgermeister.
Kommen wir ins Gespräch.
 
Wir bedanken uns .
 
Mit freundlichen Grüßen
i.A. Plateau e. V.
Chady Seubert ( Künstlerin und 2. Vorsitzende)
17. September 2024, Pritzwalk
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

wir sind aus Cottbus und wollten uns heute das Lügenmuseum anschauen. Leider haben wir erfahren, dass es geschlossen ist, da Gelder fehlen. Wir haben Radebeul bei unseren Besuchen immer als sehr vielseitig kulturell erlebt und sind über die Schließung dieses einzigartigen Museums sehr enttäuscht. Auch ist es ein Verlust für Kinder, um sie für das Thema Moderne Kunst zu sensibilisieren. Mein Sohn arbeitet in Dresden als Erzieher und wollte ebenfalls mit seinen Hortkindern das Lügenmuseum besuchen. Bitte überdenken Sie die Möglichkeiten einer finanziellen Förderung für diese Kunststätte. Vielen Dank!

Mit freundlichen Grüßen
Jenny Wurdel
14. September 2024, Cottbus
Sehr geehrter Herr Wendsche,
 
letzte Woche haben wir das Lügenmuseum in Serkowitz besucht. Wir finden es sehr bedauerlich, dass es schließen muss, beherbergt es doch eine große, einmalige und sehr sehenswerte Sammlung von Kuriositäten. Auch wenn ein altes Gemäuer den Charme der Sammlung sehr verstärkt, ist doch der bauliche Zustand schlecht (siehe Saal).
Wir würden Sie daher zusammen mit der gesamten Stadtverwaltung darum bitten, eine Möglichkeit zu finden, dieser einmaligen Sammlung eine neue Heimat zu geben, die für die Museumsbetreiber auch bezahlbar ist.
Radebeul ist bestimmt keine arme Stadt. Außerdem wohnen in Radebeul ja bekanntermaßen auch die meisten Millionäre von Ostdeutschland. Vielleicht findet sich hier ein Sponsor. Die Stadtverwaltung Radebeul hat evtl. eher die Möglichkeit einer Sponsorensuche als wie die Museumsbetreiber.
Über eine Rückmeldung Ihrerseits würden wir uns sehr freuen.
 
Mit Freundlichen Grüßen aus Dresden
Kerstin & Erik Wallrath
 
P.S. Leider musste ja auch das DDR-Museum in Radebeul schon schließen. Nun das. Was soll man davon halten?

Erik Wallrath
31. August 2024, Dresden
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister von Radebeul,
 
ich wende mich an Sie in der unbesiegbaren Hoffnung, dass doch noch eine Lösung zur Rettung des Lebenswerks des ihrer Stadt tätigen Künstlers Reinhard Zabka gefunden werden kann.
 
Das „Luegenmuseum“ ist ein unwiederbringliches kollektives Kunstwerk, in das seit Jahrzehnten die Arbeit so vieler beteiligter Künstler und unzähliger ehrenamtlich Mitwirkender geflossen ist. Die Stadt könnte sich mit dieser Einzigartigkeit schmücken – es ist alles Andere als ein „Trödelladen“, sondern ein unikates Künstlermuseum, das seinesgleichen auf deutschen Boden nicht hat. 
Diese Art von Kunst war schon zu DDR-Zeiten nicht erwünscht, obwohl die Fähigkeit, aus allem etwas machen zu können, doch damals viel vertrauter war. Die Ursprünge des Lügenmuseums entspringen internationalen Kunstströmungen der 70er Jahre: der Freiheit und Selbstermächtigung der Nachkriegsgeneration und dem Wunsch nach kollektivem Zusammenwirken – entgegen staatlichen oder bürgerlichen Interessen an repräsentativer Kunst (in Galerien und staatlichen Museen).
Allein die unermüdliche Aufbauarbeit und Wirksamkeit des kleinen Museums ohne große staatliche und kommunale Förderung ist aller Anerkennung wert! Es ist auch ein kulturpolitisches Dokument über die "Wende" hinweg.
 
Warum soll dafür nicht inmitten kompletter Kommerzialisierung Sachsens eine tragfähigere Basis als bisher gefunden werden können? Radebeul ist keine bettelarme Stadt, soweit ich weiß. Es gibt SO VIELE Menschen, denen das Lügenmuseum am Herzen liegt, es hat weitreichende Anerkennung unter KünstlerkollegInnen!
Warum soll wieder eines der letzten Stücke ostdeutscher Kunst- und Kulturgeschichte ohne Not vernichtet werden?
 
Ich hoffe auf einfach Wunder für diese Wunderkammer!
 
Annette Munk
Bildhauerin
30. August 2024, Berlin
Sehr geehrter OB Wendsche,

ich gehöre zu Vielen, die von der drohenden Schließung des Lügenmuseums betroffen sind. Ich bin Radebeuler und arbeite als Facharzt im Krankenhaus von Radebeul. Diese email hat das Ziel, Sie umzustimmen in Ihrer Entscheidung, dem Museum nicht länger eine Unterkunft zu gewähren.

Das Museum ist eine zauberhafte Einladung, sich mit allen Sinnen der Neugier hinzugeben, sich treiben zu lassen, für einen Nachmittag in lächelndes Staunen zu verfallen angesichts des Unbekannten. Die Kunstwerke wirken gemeinsam miteinander und mit dem Gemäuer. Sie wecken Interesse, weil sie vielfältig und organisch sind, aber sie geben keine Antworten. Die im Besucher ausgelösten Regungen sind wertvoll, denn sie schaffen Offenheit in uns und erinnern uns, dass wir nie alles verstehen werden. Ja, gerade in den Zeiten wachsenden Glaubens in die eigenen Wahrheiten und der sinkenden Bereitschaft, dem anderen Glauben zu schenken, ist das Museum eine Einladung, ins Gespräch zu kommen.

Eine Monokultur ist kein Wald. Ähnlich wird eine Stadt ohne Vielfalt weniger lebendig. Bitte setzen Sie sich für den Erhalt der Vielfalt ein, indem sie gemeinsam eine Lösung erarbeiten, die den Erhalt des Lügenmuseums zulässt.

Mit freundlichen Grüßen
Cornelius Bohl
30. August 2024, Radebeul
Sehr geehrte Frau Staatsministerin Roth, sehr geehrte Frau Staatsministerin Klepsch, 
sehr geehrte Frau Prof. Dr. Ackermann, sehr geehrte Frau Prof. Dr. Besand, 
sehr geehrte Frau Piesche, sehr geehrter Herr Klinkenberg,
 
aus aktuellem Anlass lesen wir Ihre Tagungseinladung mit besonderer Hoffnung auf Abwendung eines gegen Bürgerwillen gerichteten Willküraktes und bitten Sie hiermit um Ihre geschätzte Aufmerksamkeit.
 
Wie Sie sicherlich der Sächsischen Presse entnommen haben, geschieht gerade vor den Toren Dresdens aus nicht nachvollziehbaren Gründen die Schließung des Lügenmuseums, eines einzigartigen visionären Museumskunst- und Demokratieprojekts, durch den Radebeuler OBM Bert Wendsche, und unter Ignoranz der "Kulturentwicklungskonzeption der Stadt Radebeul", in der es u.a. heißt:
 
„ … Das Lügenmuseum will zeigen, dass Gegenkultur und Museen in freier Trägerschaft wichtige Elemente demokratischer Zivilgesellschaft sind, besser in Bürgerhand gedeihen und leichter auf gesellschaftlichen Wandel reagieren. Sie ziehen eigene Publikumskreise an und zeichnen sich durch Engagement und Begeisterungsfähigkeit aus …“ (12 06.2024, ausführlich siehe Anhang)
 
Zeitgleich mit dem einstimmigen Beschluss des Radebeuler Stadtrates dieser Kulturentwicklungskonzeptiion soll das Lügenmuseum am 1. September geschlossen werden?! Zahlreiche Bürger*innen aus Radebeul, Dresdner*innen, deutschlandweite und auch internationale Besucher*innen haben den Oberbürgermeister gebeten, seine Entscheidung zu überdenken.  https://www.luegenmuseum.de/briefeanob
 
Im Namen von Reinhard & Dorota Zabka und mit Blick auf die Brisanz Ihres Tagungsthema „Offen? Kritisch? Inspirierend? Museen als aktive Orte der Demokratie“, laden wir Sie nunmehr kurzfristig zur letzten Nacht des Lügenmuseums am 31. August 2024 ein. 
Mit freundlichen Grüßen,
Cornelia Rank
Dresden, 15. August 2024
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

Mein Name ist Maja Schaaf. Ich arbeite als Erzieherin in Berlin und habe zwei Kinder. Gerade habe ich erfahren, dass das Lügenmuseum in Ihrer Stadt geschlossen werden soll.
Ich habe das Museum schon als Kind besucht, als es noch in Gantikow seinen Sitz hatte und war begeistert von dieser wunderbaren Welt, in die man eintaucht, wenn man die Ausstellung besucht. Wenn man diesen besonderen Ort besucht, der mit so viel Liebe zum Detail und Kreativität gestaltet wurde, erscheint einem die Welt leichter und schöner. Ich freue mich darauf, auch meinen Kindern dieses Erlebnis zu ermöglichen und habe tatsächlich deshalb schon eine Reise nach Serkovitz geplant.
Wenn Sie in den nächsten Tagen über das Fortbestehen dieser einmaligen Einrichtung entscheiden, bedenken Sie, dass es Menschen gibt, die extra für dieses Lügenmuseum nach Serkovitz reisen.
Wir bitten Sie inständig, eine Lösung zu finden, dass das Lügenmuseum weiter bestehen kann.

Vielen Dank für Ihre Mühen!
Mit freundlichen Grüßen
Maja Schaaf
12. August 2024, Berlin
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Wendsche,

ich lebe sei dem Jahr 2000 in Radebeul. In meiner Freizeit betreibe ich Gesellschaftstanz, wozu ich in der Regel nach Dresden fahre. Als während der Zeit der Corona-Beschränkungen keine Tanzveranstaltungen stattfinden durften, fiel mir auf, dass es im ehemaligen Gasthof Serkowitz ja einen Ballsaal gibt und man diesen vielleicht als Übungsraum nutzen könnte. Ich schaute mir also eines Tages das Lügenmuseum an und fragte hinterher beim Personal, ob und zu welchen Bedingungen den der Saal zur Verfügung gestellt werden könnte. Wir waren uns schnell einig, sodass zahlreiche Übungsrunden stattfinden konnten und das auch später weitergeführt wurde. Auf diese Weise sind einige Tanzpartnerinnen ins Lügenmuseum gelangt, die allein zur Besichtigung vielleicht nicht gekommen wären. So konnte ich erleben, wie auf die Kunstobjekte sehr unterschiedlich reagiert wurde und diese immer wieder zum Staunen und Nachdenken anregten oder Neugier weckten. Ich bin bei jeder dieser oft kurzen Beischtigungen beglückt von der Ästhetik, den Farben und den Klängen, die man dort erleben kann. Das Tanzen im Saal zwischen den Kustinstallationen war jedesmal etwas ganz großartiges. Ich habe das immer als Geschenk und unverdientes Glück betrachtet und die Nachricht von der Schließung erst einmal so hingenommen, wie das Verschwinden von verschiedenen anderen Tanzmöglichkeiten im Laufe der Zeit. Ich denke aber auch, dass das Lügenmuseum mit seiner besonderen Ästhetik gut an diesen Ort passt, für die Stadt Radebeul eine Bereicherung ist und mit den gebotenen Veranstaltungen und Möglichkeiten ein wichtiger Ort der Begegnung ist. Deswegen bitte ich Sie, sich im Rahmen Ihrer Möglichkeiten für dessen Fortbestand einzusetzen.

Mit freundlichen Grüße
C. Meinhold

20. August 2024, Radebeul
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister!

Meine Name ist Sabine Schaaf, ich bin Lehrerin aus Berlin und sehr gerne zu Gast in Ihrer bezaubernden Stadt und der herrlichen Umgebung. Ein absoluter Höhepunkt eines jeden Besuchs ist das Eintauchen in die zauberhafte Welt des Lügenmuseums in Serkovitz, das unsere Familie schon aus der Zeit in Gantikow kennt, schätzt, ja, liebt.

Ich bin Oma von zwei neugierigen klugen fröhlichen Enkeltöchtern; die ältere von beiden ist 14 Jahre alt und hat gerade die 8. Klasse beendet. Mein Geschenk an sie auf dem Weg ins Erwachsenenleben soll ein Besuch im Lügenmuseum sein, dort, wo man mit allen Sinnen Vielfalt, Freude, Sinn und Hintersinn, Freundlichkeit, Friedfertigkeit, Demut vor der Unergründbarkeit der Kunst erleben und erspüren kann. Das Hotel ist längst gebucht, ich werde mit ihr und der Familie in wenigen Wochen in den lieblichen Süden fahren, in der Gewissheit, sie (und natürlich auch die anderen Familienmitglieder) dort in eine Schatzkammer voller phantastischer Wesen, Klänge, Farben, Figuren, Worte, Irrwitz und Lebensfreude zu entführen. Und ich wünsche mir sehr, dass dieser Besuch ihre Sehnsucht weckt, hinter die Dinge zu blicken, das Leben zu verstehen und zu lieben. Das, was man eigentlich allen jungen Menschen wünscht und mit auf den Weg geben möchte.

Ich habe durch einen absoluten Zufall gestern erfahren müssen, dass wir bei unserem Besuch am 21. September nach Ihrem Willen und der Entscheidung durch Sie und den Stadtrat (?) womöglich vor verschlossenen Türen stehen werden, und ich kann es noch gar nicht glauben. Ohne die Hintergründe auch nur andeutungsweise zu kennen, möchte ich Sie inständig darum bitten, Ihre Entscheidung zu überdenken und zu revidieren! Sie haben die Entscheidungsgewalt und können die Kündigung zurückziehen. Und diesem einzigartigen Kultur-, Bildungs-, aber auch Erholungs-, Entspannungs- und Trostort eine sichere Zukunft in Ihrer Stadt ermöglichen!

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Eine Meinung und die daraus resultierende Entscheidung nach Abwägung aller neuen Informationen, Überlegungen und Wünsche zum allseitigen gedeihlichen Einvernehmen zu ändern, bedeutet ja nicht Schwäche, sondern Stärke und Verantwortungsbewusstsein. Eine positive Entscheidung zum Fortbestand dieses kulturellen Juwels in Ihrer Stadt wird ein Zeichen setzen für die Überlegenheit des Dialogs und des gemeinsamen Wirkens statt Konkurrenz und Kampf. Das wäre eine Botschaft, die in dieser Zeit so sehr gebraucht, aber schmerzlich vermisst wird! Sie haben es in Ihren Händen!

Ein wenig bange zwar, aber doch freuen wir uns auf den Besuch in Radebeul/Serkovitz im September!

Seien Sie freundlich gegrüßt!

Sabine Schaaf

11. August 2024, Berlin
Sehr geehrter Herr Wendsche,
Sehr geehrte Damen und Herren,

Erst kürzlich waren wir in Radebeul im Lügenmuseum zu Besuch.
Ein sehr spannendes und interessantes Erlebnis.
Wie wir mitbekommen haben, soll das Museum Ende diesen Monats dauerhaft geschlossen werden. Welch ein Verlust!
Wir dürfen Sie daher bitten, sich für den Erhalt des Museums einzusetzen. Es wäre schade, wenn die Vielzahl an Sehenswürdigkeiten und Kuriositäten der Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich sind.

Mit freundlichen Grüßen
Jörg Riedel
12. August 2024

 
Sehr geehrte Herr Wendsche,

der Besuch im Lügenmuseum Radebeul war für mich und meinen Enkel ein spektakuläres Erlebnis. Die Kuriositätenwelt in fünfzehn Räumen ist einmalig und absolut sehenswert.
Wir waren total begeistert und haben gleich Freunden, Bekannten, Mitschülern und Arbeitskollegen einen Trip ins Lügenmuseum sehr empfohlen. Leider mit dem Hinweis, dass das Museum nur noch im August geöffnet hat.

So ein Museum muss unbedingt erhalten bleiben. Dafür sollten doch im Freistaat Sachsen, noch dazu mit der räumlichen Nähe zur Landeshauptstadt Dresden, Fördermittel für dessen Erhalt zur Verfügung stehen bzw. eine Beantragung dieser möglich sein.

Ich hoffe sehr, dass meine Nachricht die Verantwortlichen aufhorchen lässt und sich die Schließung abwenden lässt.

Mit freundlichen Grüßen

Cathleen Straßberger
12. August 2024
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Wendsche,

bereits zum 3. Mal war ich heute Besucher des Lügenmuseums und musste mit Erschrecken zur Kenntnis nehmen,
dass Sie die Räumlichkeiten im ehemaligen Gasthof Serkowitz zum 31.8.2024 gekündigt haben.
All meine bisherigen Besuche im Lügenmuseum haben mich in eine heitere und gelassene Stimmung versetzt, sehr anregend und inspirierend, eine Erfahrung, die ich in anderen Museen so selten mache. Das Lügenmuseum ist ein kulturelles Kleinod für Radebeul und Sachsen und sollte unbedingt erhalten bleiben. Ich bitte Sie dringend, dafür eine Lösung zu finden.

Mit freundlichen Grüßen
Ulrich Karg
11. August 2024, Dresden
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Wendsche,

beim heutigen Besuch des Lügenmuseums haben wir von ihrer Kündigung erfahren.
Ich bin aus Würzburg angereist und habe auf Empfehlung das Lügenmuseum in Radebeul besucht.
Ich finde das Museum sehr originell und geschichtsträchtig, so das ich eine Schließung sehr bedauerlich finde. Ich konnte auch viel über die Aktivitäten der Kunstszene vor und nach der Wende erfahren und es hat mich sehr inspiriert.
Meiner Meinung nach haben die Kuriositäten in dem ehemaligen außergewöhnlichen Gasthausgebäude ein gutes Zuhause gefunden.
Ich würde mich freuen, wenn sie ihre Entscheidung überdenken oder Herrn Zabka eine gute Alternative bieten könnten.

Mit freundlichen Grüßen

Ulrike Landeck Würzburg Architektin
11. August 2024, Würzburg
Lieber Herr Wendsche,

zuerst möchte ich Ihnen ganz generell danken, dass Sie weiterhin und schon so lange Verantwortung übernehmen in dieser politisch anspruchsvollen Zeit.

Ich selbst bin mit meiner Familie im März dieses Jahres nach Radebeul gezogen und schreibe Ihnen, um Ihnen meine Perspektive auf das Lügenmuseum zu schildern.

Das Lügenmuseum kenne ich schon seit längerem, zum einen durch das Vorbeifahren zu Verwandten, zum anderen aus Erzählungen einer Freundin meiner Mutter aus München, und schließlich durch einen Besuch. Ich habe es, schon bevor ich in Radebeul wohnhaft geworden bin, immer als wirklich besondere Institution erlebt, etwas, das nicht viele Städte in der Größe haben, etwas abgefahrenes, etwas cooles und schräges, das einen aus dem Alltag reißt, inspiriert und zum Denken anregt. Ich schätze die vielen skurrilen und bunten Dinge, denen ich vor allem künstlerischen Wert zusprechen würde. Als vielleicht noch wertvoller aber sehe ich ganz konkrete politische Inhalte wie Interviews über die Flucht aus der DDR oder den kleinen Raum zum Kommunismus.

Nun, wo ich mitbekommen habe, dass der Mietvertrag zu Ende August gekündigt wurde, möchte ich Sie anregen, diese Entscheidung noch einmal zu überdenken. Sicher haben Sie gewichtige Gründe, die zu dieser Entscheidung geführt haben (Ich kenne aktuell nur die Perspektive der Vertreter des Lügenmuseums). Gleichzeitig möchte ich an dieser Stelle noch einmal den immateriellen Wert einer solchen künstlerischen Einrichtung betonen, einer Einrichtung, die überregional bekannt ist und aus meiner Sicht einen echten Mehrwert für die Stadt darstellt. Für mich persönlich ist es ein tolles Ausflugsziel, wenn Freunde und Familie zu Besuch sind oder auch einfach so für mich.

Ich würde mich sehr freuen, wenn ich Ihre Perspektive kennenlernen darf und freue mich über eine kurze Antwort.

Mit den besten Grüßen,
Fabian Niederhuber und Familie

30. Juli 2024, Radebeul
Sehr geehrter Herr Wendsche,

ich werde morgen mit einer Freundin (Radebeulerin!) das Lügenmuseum besuchen und ich hoffe sehr es wird nicht das letzte Mal sein.
Ich kann nicht wirklich einschätzen, wie die Diskussionen in den letzten Monaten und Jahren verlaufen sind und wie kooperativ/kompromissbereit Herr Zabka beim Suchen einer besseren Dauerlösung war. Darum geht es m.E. aber auch nicht vordergründig.
Generell sehe ich es aber als einen großen Verlust an, wenn es das Lügenmuseum nicht mehr geben wird.
Angst macht mir dabei auch insbesondere der schon sehr nahe liegende Kündigungstermin, da er entsprechende Lösungen verhindert. Ich gehe davon aus, dass Sie ab dem 1.9 keine Nachnutzung parat haben, daher bitte ich Sie die jetzige Nutzung erst einmal zu verlängern.
Ich sehe das Lügenmuseum, welches ich schon aus seinen Anfängen in Babe kenne, als einen wichtigen kulturellen Ort der Begegnung an, den es zu erhalten gilt und der Stadt Radebeul auch gut zu Gesicht steht und eine Ausstrahlung über die Stadt hinaus hat.
Es wäre zudem schön, wenn Sie auch die Lebensleistung von Herrn Zabka in Bezug auf das Lügenmuseum bei Ihren Entscheidungen mit berücksichtigen.
Liegt es vordergründig am Geld? Dann geben Sie dem Lügenmuseum Zeit, es in alternative Weise zu beschaffen, was allerdings auch etwas Zeit kostet. Ich kann mir vorstellen, dass über einen bundesweiter Spendenaufruf, z.B. auch über die Plattformen, eine größere Summe zusammenkommen könnte,

Ich möchte Sie sehr bitten, nochmal einen Anlauf zum Finden einer guten Lösung zum Erhalt des Lügenmuseums zu unternehmen.

Besten Dank im Voraus!

Mit freundlichen Grüßen

Sven Schneider
11. August 2024, Leipzig
Lieber Herr Oberbürgermeister Bert Wendsche,
 
meine Begeisterung für Ihr Lügenmuseum in Radebeul kennt keine Landesgrenzen, daher schreibe ich Ihnen aus Berlin.
Am Freitag, vorgestern, fuhr ich von hier extra nach Dresden, nur um das Museum wiederzusehen. Sie haben mit diesem Museum in Radebeul solch zauberhaften, verzaubernden, magischen, magnetischen Ort.
Und ich hoffe, es ist eine Lüge, dass das Museum zum 31. August geschlossen werden soll, oder ein großer Irrtum, ein Missverständnis?
Ich verließ am Freitag das Museum nach drei Stunden wieder sehr angeregt und froh, wie man mit einer Anhäufung von einfachen Dingen, aufgewertet durch auch für Kinder gut erklärbare einfache Mittel der Physik, bedacht auf Nachhaltigkeit, so viel Glück erzeugen kann. Die große Phantasie der Künstler steckt die Museumsbesucher an.
Haben Sie nicht Ähnliches erlebt bei und nach Ihren Besuchen des Lügenmuseums?
Gerne würde ich im Herbst mit Freunden aus Aachen das erste Mal nach dem 31. August wiederkommen wollen. Wenn es noch nicht zu spät ist, Sie noch zu der Entscheidung für das Lügenmuseum beitragen können, bitte tun Sie’s!
 
Mit hoffnungsvollen Grüßen und guten Wünschen für Sie persönlich und Radebeul

Jacqueline Kögler
11. August 2024, Berlin
Sehr geehrter Herr Wendsche,

was für einen einmaligen kreativen Ort hat doch die Stadt Radebeul mit dem »Lüseum«!
Ich habe schon Gästen dieses wunderbare Museum gezeigt, am WE kommen wieder welche – von richtig weit her – für sie ist es ein MUSS, diesen Ort zu besichtigen! Hier zeigt die Provinz, dass sie durchaus eben auch anders ist: verrückt, weltoffen und nicht nur korrekt verputzt und gemalert, behäbig brav und gefällig.
Im Lügenmuseum ist so viel drin: ich sehe besonders viel Nachhaltigkeit. Ich bin letztens von da zurückgekommenen und wusste plötzlich, was ich mit einer ollen Tischplatte machen werde, statt sie im Sperrmüll zu entsorgen. Sie unkonventionell zu gestalten - darauf bin ich erst durch meinen Besuch im Lügenmuseum gekommen.

Fassungslos macht mich die Entscheidung der Stadt Radebeul, dieses phantastische Objekt schließen zu wollen.
Dem Lebenswerk so wahnsinnig kreativer Menschen das Haus zu nehmen!

In Meißen gab es Anfang des 18. Jahrhunderts seitens der Stadtbevölkerung auch Ablehnung gegen die neue Porzellan-Manufaktur.
Ja, das Lüseum ist kein Produktionsort wo man weiße Erde zu »weißem Gold« machen kann – aber goldene Ideen sprühen da heraus und lassen die Umgebung erstrahlen!

Ich bin stolz darauf in meiner Region so ein Kleinod zu haben! Und ich hoffe sehr, dass ich es auch weiter sein kann.
Bitte nehmen Sie die Kündigung zurück und sorgen Sie für den Erhalt dieses phantastischen Kunstwerks an diesem besonderen Ort in Ihrer Stadt!

mit freundlichen Grüßen
Margit Camille
1. August 2024, Moritzburg
Sehr geehrter Herr Wendsche,
 
ich wende mich an Sie, um meine Erinnerungen an das Lügenmuseum mit Ihnen zu teilen, in der Hoffnung, dass eine Möglichkeit gefunden wird, diesen Ort als Kulturstätte im Gasthof Serkowitz zu erhalten.
 
Das erste Mal in meinem Leben besuchte ich das Museum mit meinen Eltern in Kyritz als wir in der Prignitz einen Kurzurlaub machten. Da war ich noch nicht einmal in der Schule. Ich war fasziniert von all den kleinen Sachen die sich drehten, klapperten und leuchten und war direkt gefesselt von der Schönheit dieses Ortes.
Damals fand ich das freilaufende „Weitspuckhuhn“ und ein Mobilee aus Besteck am eindrucksvollsten.
Ich besuchte das Museum in Kyritz noch ein weiteres Mal. Diesmal in Begleitung meiner Großeltern und meiner Cousine. Wir haben wieder Urlaub in Neustadt Dosse gemacht und da war das Museum natürlich ein unbedingtes Muss neben Ritter Kahlbutz und dem Haupt- und Landgestüt!
 
Es sind viele Jahre vergangen und ich saß mit meinem Mann im Auto auf dem Weg in seine Heimat und wir sprachen über Urlaube in unserer Kindheit. Da musste ich natürlich vom Lügenmuseum berichten und wie mich der Besuch damals gefesselt hat.  Wir haben uns dann gedacht, ach da könnten wir doch auch einmal hinfahren. Ich habe dann nach dem Lügenmuseum in Kyritz im Internet gesucht und war tottraurig, als ich las, dass das Museum in Kyritz geschlossen wurde. Als ich dann herausfand, dass das Lügenmuseum nach Radebeul umgezogen ist und die Familie meines Mannes dort aus der Gegend kommt, war ich wieder froh. Es stand also fest, wenn wir schon auf dem Weg sind, dann werden wir auch gleich einen Abstecher ins Lügenmuseum machen. Unsere Tochter war damals 3 Jahre alt und in ihren Augen haben wir gesehen, dass sie mindestens genauso gefesselt war, wie ich es damals war. Einige Exponate habe ich widererkannt und mich in meine Kindheit zurück versetzt gefühlt.
 
2022 waren wir das letzte Mal im Museum. Diesmal hatten wir auch unsere noch nicht mal einjährige Tochter mit dabei und natürlich auch wieder die Große. Sie hat den Besuch noch mehr genießen können, da das Verständnis für Kunst weiter ausgeprägt war. Es ist noch gar nicht lange her, da stöberte ich auf der homepage des Museums und habe mich erschrocken, als ich las, dass das Museum wieder geschlossen werden soll. Ich habe die Petition zum Erhalt des Lügenmuseums natürlich sofort „unterschrieben“ und mir aber gedacht, es wird sicherlich eine Lösung geben, denn diesen geheimnisvollen Ort kann man nicht einfach einstampfen.
 
Nun sprach mich meine große Tochter wieder an, wann wir denn das nächste Mal ins Lügenmuseum gehen. Ich habe dann wieder die homepage aufgerufen und dachte, dass kann nur eine schlechte Lüge sein… „Museum schließt in 55 Tagen…“. Das kann doch nicht wahr sein. Der letzte Besuch ist am 31.08.24 möglich. Täglich geöffnet war das Museum zu den sächsischen Ferienzeiten, aber dummerweise kommen wir aus Brandenburg und wenn wir noch Ferien haben, ist das Museum regulär nur am Wochenende geöffnet. Ich bin die nächsten Wochenenden leider komplett ausgebucht und dachte mir dennoch, es kommt auf einen Versuch an und habe Dorata Zabka per Mail darum gebeten das Museum für uns am Montag den 5.8.24 zu öffnen, damit wir noch ein letztes Mal die Möglichkeit haben, alles anzuschauen. Sie hat uns versprochen eigens für uns die heiligen Hallen zu öffnen und wir mögen bitte vorher anrufen, damit sie schon einen Tee aufsetzen kann. Ich bin begeistert, wie viel Engagement eine Person haben kann, obwohl der Untergang des Museums kurz bevorsteht. Da passt doch der Spruch eines Exponates „Einmal auf dem Sonnendeck der Titanic liegen und nicht an den Untergang denken“, wie die Faust aufs Auge.
 
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge warte ich jetzt darauf, dass der 05.08.24 gekommen ist und mich auf dem Weg nach Radebeul machen kann, um das Museum ein, hoffentlich nicht letztes Mal, zu besuchen.
 
Mit meiner Mail wollte ich Sie wissen lassen, dass das Lügenmuseum nicht nur einfach ein Museum für mich ist, sondern ein Teil meiner Kindheit und mittlerweile auch ein Teil der Kindheit meiner Töchter. So geht es vermutlich nicht nur mir, sondern auch anderen. Bitte versuchen Sie so viel möglich, um den „Untergang der Titanic“ noch aufzuhalten, denn es gibt Lügen, da hört der Spaß auf und es gibt Lügen, da fängt der Spaß an und dass sollen noch ganz viele andere Menschen erfahren dürfen.
 
Mit freundlichen Grüßen
 
Romina Stolze
Leiterin MLP/GeRo,  RS HIT
Landeskontrollverband Berlin-Brandenburg e.V.
25. Juli 2024, Waldsieversdorf
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

mit Verwunderung und Unverständnis habe ich die Nachricht aufgenommen, dass das Lügenmuseum in Ihrer Stadt Radebeul demnächst schließen soll. Die Stadt hat die Räume gekündigt. Dabei ist das Museum in seiner Art einzigartig. Es bringt Kunst, Phantasie und Kreativität seinen Besuchern nahe. Das geschieht in einer anregenden und die eigene Aktivität herausfordernden Weise, die Erwachsene ebenso wie Kinder und Jugendliche anspricht. Lüge und Wahrheit ergänzen sich, der Umgang damit muss gelernt und geübt werden. Das Museum verweist auch in seinen vielseitigen phantasievollen Installationen auf die Poesie der alltäglichen Gegenstände, die im Arrangement zu überraschenden hintergründigen Bedeutungen gelangen. Ganz so, wie auch in scheinbar normalen Texten und Bildern versteckte Botschaften und Hinweise enthalten sein können.

Es war ein spezielles Kennzeichen der Kunst und Kultur in Ostdeutschland, mehr zu bieten als das was oberflächlich wahrnehmbar ist. Es wurde verstanden. Auch das findet man im Museum mit Arbeiten und Dokumentationen von Reinhard Zabkas Künstlerkollegen und von ihm selbst. Ich habe in den siebziger und achtziger Jahren am Zeichenzirkel der Palette Nord in Ost-Berlin unter Leitung von Robert Rehfeld, Martin Hoffmann und Reinhard Zabka teilgenommen. Neben der eigenen künstlerischen Arbeit ging es immer auch um die Botschaften nach außen.

Das setzt sich heute in zahlreichen öffentlichen Veranstaltungen des Museums an verschiedenen Orten fort, und es sollte auch der Stadt Radebeul als Teil ihres Erscheinungsbildes wert und teuer sein. Gerade heute, wo die Wahrheit in Zeiten von Fake-News und sogenannten alternativen Wahrheiten immer mehr in Bedrängnis gerät, ist es wichtig, das Auge und die Sinne für das genauere Hinsehen auf die verborgenen Inhalte zu schulen, für das was unterschwellig - und leider oft in böser Absicht - verbreitet wird. Das Museum in Ihrer Stadt kann eine wichtige Aufgabe in der Bildung zur kritischen Bewertung leisten, und dafür aus langen Erfahrungen und einem reichen Fundus schöpfen. Es ist wert das zu erhalten und  in der weiteren Arbeit zu unterstützen.

Mit freundlichen Grüßen
Prof. em. Dr. Hans-Dieter Burkhard
Humboldt-Universität zu Berlin
Mehrmaliger Weltmeister im Roboter-Fußball
23. Juli 2024, Berlin
Sehr geehrter Oberbürgermeister Bert Wendsche,
 
dieser Tage besuchte ich mit meinem Schwiegersohn und zwei Vorschul-Enkeln endlich das Lügenmuseum in Serkowitz. Wir tauchten in eine verzaubernde Welt ein, die meine Fantasie für kreatives Gestalten sehr anregte. Da ich ein DDR-Kind bin, habe ich mich in meine Vergangenheit versetzt gefühlt und war sehr traurig, dass ich erst jetzt, kurz vor der geplanten Schließung dieses einzigartigen Museums, hier war. Ich bitte Sie sehr sich dafür einzusetzen, dass diese wunderbare Ausstellung in diesem dazu passenden Haus weiterhin bestehen kann. Ansonsten würde Radebeul wieder eine einzigartige Attraktionen verlieren.
 
Mit freundlichen Grüßen
Susanne Haas 
19. Juli 2024
Dear Oberbürgermeister,

I must congratulate your town on having one of the most creative and interesting museums I have ever visited! The artworks are thoughtful  yet humorous, charming yet energetic. My husband and I were enchanted. We have no comparable kinetic art collection in Ireland, though London  has an annual  kinetic art exhibition.  To have found such a collection in a small town was the highlight of our trip to Dresden.  
I am writing  to you because  I understand the museum is under threat. I urge you to do everything in your power to preserve this museum, and to fund it properly.  Your town  has something unique - rather than lose it, I hope you will recognise its potential  and celebrate this jewel in in Radebeul's crown.

Yours sincerely,
Sonia Haccius ( Ireland) & Francisco  Guillot ( Spain)
19. Juli 2024
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Wendsche,

Ich und meine Partnerin kennen das Lügenmuseum nun seit fast 10 Jahren und haben seitdem über diverse Projekte, Angebote und Initiativen erfahren und wahrgenommen, welche das engagierte Team um Reinhardt und Dorotha Zabka entwickelten und umsetzten. Für uns ist das Lügenmuseum daher zweifellos nicht blos ein Ort zur Ausstellung von Exponaten, sondern darüber hinaus ein gelebter Ort für Kunst und Kultur in Radebeul und der Umgebung.
 
In jedem Fall ist mit der Schließung des Lügenmuseums der Verlust eines Ortes, der ein alternatives und einmaliges Kulturangebot in der Region sowie landesweit schafft, verbunden.
Ein Ort, der die Phantasie anregt und für Jung und Alt neue Blickwinkel einnehmen lässt.
 
Wir melden uns bei Ihnen in der Hoffnung, dass es doch noch eine Möglichkeit gibt, das Lügenmusem zu halten. Wir bitten Sie daher,  helfen Sie dieses einzigartige Museum zu retten und zusammen mit dem Stadtrat eine anderweitige Lösung als die Schließung des Museums zu finden.
 
Besten Dank und freundliche Grüße,

Caroline Donner und Samuel Bruder
16. Juli 2024
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister!

Aus dem Monatsheft "Vorschau und Rückblick" erfuhr ich, daß  das Lügenmuseum zum 31. August die Kündigung bekommen hat.

Bitte überdenken Sie Ihren Beschluss noch einmal, denn eine solche Ausstellung, die Freude macht, wird es nie wieder geben.

Leider tragen sich Museen finanziell nicht selbst; sie müssen bezuschusst werden. Und Geld ist knapp. Alles verständlich.

Aber ist altes Aufgesammeltes und wieder Verbasteltes nicht auch sehr wertvolle Kunst?
Es ist lustig uns so schön! Besonders für Kinder. Muß Kunst immer superernsthaft sein?

Mit freundlichen Grüßen
Heidrun Schmidt
14. Juli 2024, Radebeul
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Wendsche,
 
ich bin eine amerikanische Professorin für Kunstgeschichte, die oft in Deutschland ist. Diesen Sommer hatte ich endlich die Gelegenheit, das Lügenmuseum in Radebeul zu besuchen und war beeindruckt von der dort gezeigten Kreativität und Vielfalt. Was für ein einzigartiges und wunderbares Museum!
 
Dann habe ich gehört, dass Sie den Mietvertrag für das Museum gekündigt haben. Ich war nicht nur traurig darüber, sondern schockiert, dass Sie den Museumsbesitzern nur drei Monate Zeit gegeben haben, die Räumlichkeiten zu räumen. Es ist überhaupt nicht möglich, so schnell einen alternativen Standort zu finden und alles dorthin zu verlegen. Wie Sie wissen, ist dieses Museum voll von Tausenden wundervollen, zarten Dingen.
 
Bitte finden Sie einen Weg, mit Herrn Zabka zusammenzuarbeiten - entweder um das Museum zu unterstützen (sehr zu empfehlen!) oder geben Sie ihm zumindest die nötige Zeit (mindestens ein Jahr), um einen alternativen Standort zu finden und dorthin zu ziehen. Selbst wenn Sie persönliche Schwierigkeiten mit Herrn Zabka haben, wäre es nicht besser, den höheren Weg einzuschlagen, als für die Zerstörung von Kunst mitverantwortlich zu sein?
 
Außerdem ist Kunst ein wunderbarer Motor, um einer Stadt Menschen, Geld und Anerkennung zu bringen. Ich hoffe, dass Sie Ihre Entscheidung noch einmal überdenken und den Verbleib des Lügenmuseums zulassen. Ich weiß, dass ich es wieder besuchen würde und würde auch viele KollegInnen zu Hause dazu ermutigen, es auch zu tun.
 
Dieses Museum ist ein Unikat, ein Kunstwerk, das unterstützt werden sollte.
 
Mit freundlichen Grüßen,
 
April Eisman
12. Juli 2024
--
Dr. April Eisman
Professor of Art History
College of Design
Iowa State University

Ames, IA 50011 (USA)   
Guten Tag, Herr Oberbürgermeister Wendsche!
 
 Auf unserem Weg vom Elbsandsteingebirge in den Harz haben wir einen Zwischenstopp im Lügenmuseum eingelegt. Wir waren fasziniert von diesem kuriosen und kreativen Ort.
Leider mussten wir erfahren, dass Sie den Betreibern eine Kündigung ausgesprochen haben. Das hat uns aufgrund der Einmaligkeit der Sammlung und des mit der Kündigung bevorstehenden Verlustes als Begegnungsort und kukturellen Austausches sehr überrascht. Gleichzeitig frage ich mich, ob die Veräußerung eines Ortes mit einer Geschichte, die bis ins 17. Jahrhundert reicht, einen herberen Verlust bedeutet als der Erlös, falls ein Käufer gefunden wird.
Stattdessen könnte man den Ort weiter ausbauen und so die Bekannteit und Attraktivität für Familien vielleicht auch als Wohnregion steigern. Das erhöht Steuereinnahmen und rägt der Steigerung der Wirtschaftskraft bei. Und selbst ohne erweiterte Nutzung als Kreativwerkstatt für den Kindergarten und Schulklassen in Kooperation mit den Künstlern oder ähnlichen Angeboten, könnten die Künstler zumindest eine verlängerte Nutzung erhalten.
Wir alle wissen wie heruntergekommen ein Gebäude nach kürzester Zeit aussieht wenn es nicht mehr bewirtschaftet wird. Ein Verkauf kann dauern, die Preise fallen und es entsteht ein Schandfleck, in dem sich vielleicht sogar ungebetene Gäste ansiedeln.

 
Bitte überdenken Sie die Pläne und erhalten Sie einen geschichtsreichen und kreativen Ort. 
 
 Schöne Grüße 
 
Tanja Fröhlke 
11. Juli 2024, Bremen
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Wendsche, 

mein Name ist Matthias Reinhold, ich bin in Dresden und Berlin mit 2 Praxen niedergelassener Kinder - und Jugendpsychiater und bin mit der jahrezehntelangen Arbeit des Lügenmuseum`s eng verbunden. 
Ich beziehe mich im Gesamtkontext auf die auch mir umfänglich bekannte Situation des Lügenmuseum`s aktuell, lange Gespräche als Unmterstützer des Lügenmuseum`s mit Hr. Zabka aktuell, engem dahingehenden Austausch. 
 
In meinem Arbeitskontext eben auch schätze ich seit über 20 Jahren die Arbeit des Lügenmuseum`s mit Kindern tatsächlich sehr! Auch das Bewahren von Erinnerungen zu Subkultur in der DDR, mit den Sammlungen die Hr. Zabka dahingehend aufbewahrt, ausgestellt immer wieder. 
In den Jahren vor Ihrem Tod zuletzt habe ich oft mit meiner engen Berliner Freundin der Fotografin Helga Paris über das Lügenmuseum gesprochen und die in unserem Erleben große Sinnhaftigkeit für eine Entwicklung von Phantasie und Kreativität bei Kindern und Jugendlichen. 
Zusammengefasst wäre ich Ihnen außerordentlich dankbar für die Möglichkeit wenn wir einen Termin bei Ihnen vor Ort ausmachen könnten? 

Es ginge tatsächlich um die Frage eines Überganges für das Museum zu ermöglichen und Hr. Zabka und seine Frau mit den gesamten Kontextfaktoren die gemeinsam hinlänglich bekannt sind. 

Und zudem Was ich / wir als Unterstützer für eine ggf. weiterführende Lösung eben doch vor Ort `machen könnten`? 
 
mit freundlichen Grüßen und herzlichem Dank ! 
 
Dr. Matthias Reinhold 
Arzt f. Psychiatrie und Arzt f. Kinder - und Jugendpsychiatrie
14. Juni 2024, Dresden
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Wendsche,
sehr geehrte Damen und Herren Stadträte,
 
seit 12 Jahren gibt es das Lügenmuseum in Serkowitz. Damit hat Radebeul etwas Einzigartiges und Kostbares - ein „Museum“, das weit über die Grenzen Radebeuls, Sachsens und sogar Deutschlands hinaus bekannt. Wir können uns glücklich schätzen, dieses Juwel in unserer Stadt zu beherbergen und sollten alles daransetzen, es zu erhalten.
 
Nun wurde der Mietvertrag kurzfristig gekündigt. Innerhalb von drei Monaten soll alles geräumt sein. Diese Nachricht hat mich sehr bestürzt. Deshalb habe ich die letzte Stadtratssitzung besucht und nach den Gründen für die Kündigung gefragt. Sie, sehr geehrter Herr Bürgermeister, haben ausführlich die Historie erläutert und Ihr Wissen über die Angelegenheit war absolut überzeugend. Dafür danke ich Ihnen. Dennoch kann ich das Argument, dass der Serkowitzer Gasthof mietfrei sein soll, nicht nachvollziehen.
 
Das Lügenmuseum liegt mir sehr am Herzen. In meinem Ferienhaus in Radebeul liegt unter anderem die Hochglanzbroschüre „Radebeul – eine Stadt zum Genießen“ mit Gastgeberverzeichnis und weiteren Informationen aus. Kunst, Kultur und Festivals, die man nicht verpassen sollte, werden darin vorgestellt: Hof Lößnitz, Karl May-Museum, Lügenmuseum mit regelmäßigen Öffnungszeiten und sogar das Bilz-Museum mit „Öffnungszeiten auf Anfrage“ werden aufgeführt. Meinen Gästen empfehle ich gerne das Lügenmuseum. Es ist so einzigartig und schwer zu beschreiben, dass man es einfach erleben muss. Meine Gäste sind stets begeistert und danken mir für diesen außergewöhnlichen Tipp.
 
Es ist für mich schwer verständlich, dass Sie, sehr geehrter Herr Bürgermeister, Herrn Zabka gekündigt haben. Sie wissen doch, wie dieses Museum unsere Stadt Radebeul mit Kunst, Kultur und Erlebnis bereichert. Ihnen ist bekannt, dass dadurch auch das denkmalgeschützte Gebäude, aufgrund der permanenten Mühen vor dem Verfall bewahrt wird. Stattdessen schaden Sie durch diese Kündigung der Bürgerschaft Radebeul. Die Stadt muss dann alleine für die Personalkosten, Wartungskosten, Sicherungskosten, Grundsteuerkosten ohne den Mieter aufkommen.
 
Ich biete gerne meine Hilfe bei der Suche nach einer Lösung an, um dieses wertvolle Lügenmuseum zu erhalten. Es ist doch unser aller Interesse diese Besonderheit in der Kulturlandschaft Deutschlands zu erhalten und die Stadt vor Schaden zu bewahren.
 
Mit freundlichen Grüßen 

Franziska Plessing
24. Juni 2024, Radebeul
Sehr geehrter Herr OBM Bert Wendsche,

wir sind stolz, ein Kooperationspartner des Lügenmuseums zu sein.
Sie haben mit dieser Einrichtung ein lebendiges Haus mit INHALT und
einen Verein mit GESCHICHTE.

Das Engagement der Verantwortlichen dieses Hauses macht deutlich,
dass Kultur auch die Verantwortung der Stadtväter anspricht. Erst durch
Öffentlichkeit werden die brisanten Themen unserer Zeit behandel- und lösbar.
Kultur gelingt so etwas mit wertschaffendem Anstand und friedliebendem Zusammenhalt.
Bitte erhalten sie dieses.

Mit freundlichen Gruß

Ute Hartwig-Schulz 
Leiterin Künstlergut Prösitz
Prösitz, 19. Juni 2024
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Wendsche, 

mich hat die Nachricht erreicht, dass Sie das Mietverhältnis mit dem Lügenmuseum in Radebeul zum 31.08.2024 aufgekündigt haben. Ich möchte mich  mit der Bitte an Sie wenden, eine Lösung zu finden, die den Fortbestand dieses bedeutenden Kunstorts sichert. 
 
Das Lügenmuseum ist ein regionaler, überregionaler und internationaler Kulturort, der auf einem historisch gewachsenen bürgerschaftlichen Engagement für Kunst und Kultur beruht. Es bietet ein offenherziges Kultur- und Kunstprogramm mit einer Strahlkraft weit über Radebeul hinaus und für die gesamte Bevölkerung. Die Künstler und Kulturschaffenden des Lügenmuseums beteiligen sich aktiv an aktuellen Diskussionen und öffentlichen Foren zu wichtigen kulturpolitischen Themen unserer Zeit und Gesellschaft. Dieses Engagement fördert stets unser demokratisches Miteinander oder ermöglicht es überhaupt erst. 
 
Das Lügenmuseum wurde 1990 von dem Künstler Reinhard Zabka in Babe gegründet. Er hatte sich 1980 eine alte Landarbeiterkate in Babe, einem Dorf im abgeschiedenen brandenburgischen Rhinluch, gekauft, um den Verfolgungen im Prenzlauer Berg zu entfliehen. Daraus entstand ein Kunsthaus, in dem er sich ein Lügenmuseum als Wunderkammer erträumte. Sieben Jahre nach der Gründung des Lügenmuseums zog er damit nach Gantikow und wiederum 14 Jahre später nach Radebeul. Seit 2012 belebt das Museum den leerstehenden Gasthof Serkowitz in einem Ortsteil von Radebeul. 
 
Zabkas Kunst kreist um Menschheitsthemen: das Rätsel, das Geheimnis, die Erinnerung, die Illusionen des Lebens und die Beseeltheit der Welt, und nicht zuletzt die Heiterkeit und Freude. Seine Kunst erreicht deshalb Menschen aller Weltgegenden, Altersgruppen und sozialen Milieus. 
 
Das Museum als Gesamtkunstwerk verfügt über eine Sammlung zeitgenössischer Kunstobjekte, Installationen sowie Video- und Audioinszenierungen voller Ideen, Zeitbezüge und Wandlungen. Sie bilden ein Zeitzeugnis für das Wirken des Künstlers im Widerstand gegen die SED-Diktatur. Damit fand Reinhard Zabka seine ganz persönliche, "imaginierte" Form, um mit seiner Arbeit Menschen aller Altersgruppen und sozialer Schichten zu berühren. Er erhielt für sein künstlerisches Schaffen zahlreiche Stipendien und Preise. 
 
Nur wenige Künstlerinitiativen aus der DDR haben sich nicht nur erhalten, sondern stetig ihr Aktionsfeld erweitert. In der Erfurter Subkultur lernte Zabka, gegen Zersetzungsmaßnahmen und Bespitzelung einen Freigeist zu setzen. Als Teil der Prenzlauer Berg-Szene organisierte er in seinem Atelier am Kollwitzplatz Ausstellungen und Performances. Dabei wurden subversive und demokratische Kulturformen entwickelt und offenherzig weitergegeben. 
Seine Ausstellung „Götzen – Ismen – Fetische“ 1995 im Treppenhaus des Berliner Doms zog 35.000 Besucher an. Seine Ausstellung „Labystan“ 2019 anlässlich des 30. Jahrestages der Friedlichen Revolution in der Zionskirche Berlin zog 25.000 Besucher an. 
 
Im Dialog mit dem denkmalgeschützten Gebäude hat sich das Gesamtkunstwerk Lügenmuseum in das Gedächtnis der Stadt Radebeul eingeschrieben. Es ist ein Denk- und Erinnerungsraum der Friedlichen Revolution und Transformation, einzigartig im deutschsprachigen Raum. Es zeigt beispielhaft, wie mit künstlerischer Nutzung Leerstand belebt werden kann. Jenseits etablierter und institutionalisierter Kulturstrukturen wuchs ein Ort der Begegnung und Auseinandersetzung. Mit hohem Schauwert ist es auch ein Beispiel für Selbstermächtigung, Empowerment, demokratische Kulturformen und eigenständige Kulturpraxis im öffentlichen Raum. 
 
Der Verein erhielt zahlreiche Preise für sein ehrenamtliches Engagement in der Kommune. Zuletzt wurde das Lügenmuseum für den Preis Neulandgewinner nominiert, der sich an Menschen richtet, die selbst anpacken, um ihre Heimat zu einem Ort zu machen, an dem sie gerne leben. 
Der öffentliche Diskurs über die Bedeutung dieser selbsttragenden Kultureinrichtung, über das Lügenmuseum als Gesamtkunstwerk mit seiner Willkommenskultur und seinem Selbstverständnis der Internationalität, über die Zeugnisse der Friedlichen Revolution und die künstlerischen Auseinandersetzungen mit den Transformationserfahrungen ist politische Bildung im besten Sinne. 
 
Geben Sie dem Lügenmuseum die Chance, auf Basis einer gemeinnützigen Rechtsform das Haus langfristig zu erwerben, in jedem Fall zu erhalten und zu betreiben. Für die Stadt Radebeul bietet diese selbsttragende Kultureinrichtung Toleranz, Humor und Souveränität, aber auch eine Willkommenskultur, das Selbstverständnis der Internationalität und beispielhaftes Empowerment. 
 
Reinhard und Dorota Zabka sind kooperative Menschen. Sie stellen ihre Kooperationsbereitschaft immer wieder in unzähligen Gemeinschaftsausstellungen und Kunstereignissen im öffentlichen Raum unter Beweis. Ihr Haus ist ein einladender Ort für Begegnung und Austausch. 
Zeigen Sie sich bitte auch offen und kooperativ – für eine positive Lösung! 
 
Mit freundlichen Grüßen
 

Thomas Krüger 
Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung

2. Juli 2024, Berlin
Sehr geehrter Her Oberbürgermeister Bernd Wendsche,

mit Bestürzung habe ich von der Kündigung des Mietvertrages für das Lügenmuseum in Radebeul-Serkowitz erfahren. Ich war schon viele Male mit Familie und Freunden an diesem zauberhaften Ort und habe ihn gern weiterempfohlen. Dieses Museum ist so einmalig in seiner Art, so inspirierend, zum Nachdenken anregend, voller Lebensfreude und Humor. Und hinter all dem so verspielt und leicht Wirkenden steckt sehr viel Arbeit und Engagement.

Es wäre mir absolut unverständlich, wenn dies nicht weiterhin gewürdigt und unterstützt werden sollte.

Ich weiß, es sind bereits viele kluge und einfühlsame Worte dazu geschrieben worden und sehr viele Menschen stehen hinter Dorota und Reinhard Zabka und dem Lügenmuseum. Daher bitte ich Sie einfach, Ihre Entscheidung noch einmal zu überdenken und eine neue, bessere Entscheidung zu treffen. Dies ist jederzeit möglich.

Vielen Dank und freundliche Grüße,

Antje Seewald
Malerei | Grafik | Gestaltung
29. Juni 2024, Dresden
Anna fremde freireisende Tischlerin
7. Juli 2024
Dear Mayor of Radebeul, 

I have just been informed about  the plan to close the "Lugen Museum". It is  really bad news. I have visited quite a lot of  museums in different countries all around the world as I am a dedicated and regular museum goer, and thus I am entitled to declare that the "Lugen Museum" has no equivalent anywhere, due to its absolutely unique exhibits and creative techniques making them move, speak, appear and disappear.

Actually the name of the museum is a misnomer because, in fact, it is not a museum in the traditional meaning of the word, but rather a fabulous world with enchanted creatures and strange objects living in a magic atmosphere created by colourful lights and mysterious sounds. I am convinced that Alice from the story "Alice in the Wonderland" would feel at home in this fantastic place. Believe me, visiting the museum is  an unforgettable experience for both children and adults.

Dear Mayor and the Councilors, You should be proud to host such a great museum being an asset to the prestige of Radebeul. I believe that you will do your best to preserve the museum in the current location. I do believe that I will be able to visit this magical museum once again on my trip to Dresden. 

Thank you for your attention. 

With kind regards, 
Yours  faithfully,

Stanisław Kowalczyk, M.A.
29. Juni 2024, Pińczów/Polen
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
 
durch Mundpropaganda erfuhr ich von der Existenz des Lügenmuseums in Radebeul. 
Bei meinem Besuch sagte man mir, dass es bald geschlossen werden soll.
Es wäre sehr schade, denn es ist so kurios und auch liebevoll ausgeschmückt.
Es gibt sicher nicht sehr viele Museen dieser Art und deshalb habe ich die Bitte an Sie:

 
NICHT SCHLIESSEN
 
Freundliche Grüsse
 
Friederike Baggash
27. Juni 2024, Boll
Sehr geehrter Herr Wendsche!

Ihrem Kunstpreisträger Reinhard Zabka kündigten Sie den Mietvertrag für das Lügenmuseum.
Wir erlauben uns hierzu freundliche und kritische Anmerkungen zu machen.
 
Von außen gesehen erscheint das Lügenmuseum als ein wichtiges skurriles Kleinod der Kulturstadt Radebeul. Es war für uns persönlich und auch als Kultureinrichtung in Dresden in den letzten Jahren ein Ort der Horizonterweiterung und eine Anregung zur hintersinnigen, intellektuellen Auseinandersetzung mit der Zeit und unserem kulturellen Hintergrund. Selten gingen wir mit Gästen oder Familie oder Enkeln mit jeweils besonderer innerer Anregung aus einem Museum wie hier.
 
Es ist beispielhaft, wie sparsam ein denkmalgeschütztes Gebäude belebt werden kann. Zabkas Gesamtkunstwerk und seine begehbaren Argumentationen einer gewitzten Vergegenwärtigung bedeuten Nachhaltigkeit und geben dem Ort eine neue Relevanz.
 
Es wäre eine gute Vorstellung gewesen das gesamte Konstrukt auf solide Füße gestellt zu wissen. Wir hoffen nun – und bitten Sie herzlich darum – auf weitere Geduld und langen Atem für eine Lösung. Es ist nicht vorstellbar wenn eine unabhängige Kultureinrichtung mit Alleinstellungsmerkmal einfach vernichtet würde. Sicher gibt die Vielfalt an Künstlern in Ihrer Stadt den kreativen Hintergrund für unkonventionelle, mutige Ideen her.
 
Mit freundlichen Grüßen
Peter Stephan / Torsten Leupold / Udo Haufe Grafikwerkstatt Dresden
3. Juni 2024, Dresden
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister B. Wendsche, 

mit Ihrer Antwort (oder die Ihres Büros) fordern Sie mich direkt heraus, nochmals zu reagieren.
Sie arbeiten in erster Linie für den Geschäftsbereich Finanzen, erst danach kommt Kommunikation - zuletzt Kultur!
Also betonen Sie stets die wirtschaftlichen Eigeninteressen der Stadt.
Nun sollte ein selbsternannter "Prinz Rupi"-Kulturstiftung das Objekt  "Gasthof Serkowitz - Lügenmuseum" übernehmen (Es gibt da ja einige negative Prinzen-Beispiele). Als Familie Zabka würde ich "mein Baby" auch nicht unter falschem Namen laufen lassen!!!  Ein Zitat des sogenannten Mäzens: "Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom".
Die Rücktrittserklärung des Herrn Frieling scheint angekommen zu sein.
Damals wollten Sie rechtsextreme Kreise verhindern - aber nun ist Randalismus/Vandalismus vorprogrammiert, wenn der ehemalige Gasthof leergeräumt werden muss...
Als angestellte Restauratorin habe ich bei der Denkmalpflege und in Museen gearbeitet. Aber ich kenne auch die Not vieler Freiberufler.
Ich weiß, wieviel Geld und Mitarbeiter bei o.g. Institutionen nötig sind. Herr Zabka betreibt das Lügenmuseum mit viel Arrangement und mit nur wenigen Idealisten!
Bitte geben Sie dem Ganzen eine Zukunft! 

Mit freundlichen Grüßen
Gisela Engelhardt
26. Juni 2024, Berlin
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
 
Ich beglückwünsche Sie und die Stadt Radebeul für die Eintscheidung, den Erhalt des Lügenmuseums in Radebeul zu ermöglichen. Ich lernte Reinhardt Zabka als Kurator und Künstler der viel beachteten Ausstellung "Labytopia - Altäre der friedlichen Revolution" über widerständige Kunst in DDR-Zeiten kennen, die 2019 an prominentem Ort, in der Berliner Zionskirche, zum 30. Jahrestag des Mauerfalls stattfand. Später besuchte ich mehrfach das Lügenmuseum und war vom Konzept, dem Engagement und der Kreativität von Reinhardt und Dorota Zabka für das Museum begeistert.
 
Als Gemeinde- und Gesundheitspsychologe sehe ich bei dieser alternativen Kultureinrichtung vor allem ihr für Radebeul identittsstiftendes Potential als Beispiel für zivilgesellschaftliche Kulturarbeit. Ich sehe das Lügenmuseum auch im Zusammenhang mit dem Karl-May-Museum, das mich schon als Kind begeistert hat als Ausbund der Phantasie eines begnadeten Geschichtenerzählers - ebenfalls ein Ort der  kreativen Phantasie, sozusagen ein Lügenmuseum des 19. Jahrhunderts.
 
Ich kann der Bürgerschaft von Radebeul nur raten, mit dem Pfund dieser zwei Lügenmuseen auch als touristisches Alleinstellungsmerkmal zu wuchern. Eine Zusammenarbeit in Form gemeinsamer Tourismuswerbung könnte für beide Museen eine Win-Win-Situation bedeuten, auch weil das ja teilweise umstrittene Karl-May-Museum so ein kritisches zeitgenössisches Gegenstück erhält. Die vielbesuchten Kulturstätten Dresdens könnten Abstecher zu den beiden in Deutschland einmaligen Radebeuler thematischen Museen in ihr Programm aufnehmen, wodurch eine große Öffentlichkeit erreichbar wäre.

Ich würde mich freuen, wenn die Stadt Radebeul, nachdem die Schließung des Lügenmuseums erst einmal vermieden werden konnte, in absehbarer Zeit auch einen dauerhaften Fortbestand des Museums ermöglichen könnte.
 
Mit freundlichen Grüßen
Prof. em. Dr. Dr. Heiner Legewie
Technische Universität Berlin
15. Juni 2024, Berlin
Sehr geehrter Her Oberbürgermeister Bernd Wendsche,
 
mit großem Bedauern haben wir von der Kündigung des Lügenmuseums im Gasthaus Serkowitz zum 31.8.2024 erfahren. Wir können es ehrlich gesagt nicht verstehen, warum sich die Stadt Radebeul nicht mit diesem Lügenmuseum schmücken will. Es ist einzigartig in Deutschland und vielleicht sogar in Europa.

Wir sind aus Berlin schon zweimal zum Besuch des Lügenmuseums in Radebeul gewesen und es war ein wichtiger Grund ihre schöne Region zu besuchen.

Schon beim ehemaligen Sitz des Museums im Gutshaus Gantikow konnten wir nicht nachvollziehen, dass man ein so tolles Museum einfach so vergrault. Wir haben die Region Kyritz nach dem Wegzug des Lügenmuseums dann auch nicht mehr besucht.

Sehen Sie sich den Eintrag in Wikipedia zum Lügenmuseum an , da wird einem doch klar, was für ein Juwel dieses Museum ist und wie gut es in den Gasthof Serkowitz passt.

Auch auf der Internetseite der Stadt Radebeul www.radebeul.de wird unter Museen, das Lügenmuseum ein "weltweit einzigartiges Museum" genannt. Das gibt man doch nicht einfach her.

Mit Interesse habe ich Ihr Interview durch das Magazin radebeul aktuell (auf youtube) angehört. Sie berichten dort von dem Bürgerengagement zum Erhalt der Hoflößnitz und dass Ihnen das wichtig ist. Meines Wissens gibt es auch zum Verbleib des Lügenmusemus im Gasthaus Serkowitz ein Bürgerengagement, mit 1433  Unterschriften, davon 276 aus Radebeul, die Ihnen überreicht wurden.

Es würde uns sehr freuen, wenn Sie und die Stadt Radebeul  doch noch einen Weg finden könnten , den Mietvertrag dieses einzigartigen Museums zu verlängern. 

Mit freundlichen Grüßen,

Christine Kluthe und Norbert Hannschick
10. Juni 2024, Berlin
 Sehr geehrter Herr Wendsche,
 
Die Nachricht von der Kündigung des Lügenmuseum zum 31. 8. 2024 erreicht mich zu einem Zeitpunkt, an dem ich gerade meine Dissertation über dieses Museum begonnen hatte.

Dem Projekt begegnete ich in seinen Kinderschuhen in den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Die Spurensuche führt mich nach Babe / Landkreis Ostprignitz/Ruppin in Brandenburg, wo bereits ein Grundstock der heute in Radenbeul versammelten Exponate in einer Bauernscheune besichtigt werden konnte. Dann folgt die Station Gantikow bei Kyritz (ebenfalls Ostprignitz/Ruppin) – Stichpunkt qualitatives und quantitatives Wachstum der Sammlungen – und seit 2011 erlebte ich dann die weitere Entwicklung im jetzigen Standort Serkowitz/Radebeul. Ich sah mich mehrfach in der Doppelrolle als Besucher und als Mitwirkender bei musikalischen Darbietungen. 

Im folgenden möchte ich kurz die Gründe skizzieren, warum ich das Projekt unterstützens- und erhaltenswert halte.

Das Lügenmuseum vereint unter seinem Dach klar strukturierte Sammlungen, die in thematischen Räumen gezeigt werden. Darunter Nachlässe von Künstlern, die der Vergessenheit zum Opfer fallen würden. Die Gegenstände, man spricht auch von Sehdingen (Husserl) , sind nicht, wenig oder stark verändert. Sie sind absichtsvoll in Collagen - quasi zweidimensional - als Teile, Stücke , Motive aufeinander bezogen zueinander angeordnet oder in Schaukästen verschiedener Höhe, Breite und Tiefe dekoriert, komponiert, platziert, inszeniert. Es gibt kleine Schränkchen, Kommoden, Regale, Käfige, Körbe, Nischen und im südostasiatischen Raum Gebetsschreine aus Bali und Thailand und Installationen, die an den Seiten oder an der Decke angebracht worden sind.
 
Aber im Tanzsaal stehen auch Skulpturen bis zu einer Höhe von mehreren Metern oder textile Poster in Fenstergröße. 

„Vielfältige Identitäten und deren Ausdrucksformen gehören zum materiellen und immateriellen Kulturerbe der Menschheit. ICOM und ICOM Deutschland befürworten das UNESCO-Übereinkommeum Schutz der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen (verabschiedet 2003) und unterstützen Museen darin, immaterielles Kulturerbe noch stärker in ihre Arbeitsfelder zu integrieren.“  (aus dem Kodex des International Council of Museums, ICOM, der am 4. November 1986 einstimmig angenommen wurde) „Diese vielfältigen Identitäten und deren Ausdrucksformen“…(s. oben) harren nun in dem von Reinhard und Dorota Zabka geleiteten Haus in Serkowitz noch einer gründlichen Sichtung, Erforschung und vielleicht theoretischer Analyse mit ihren Wechselbezügen, die deren Stellenwert in Kunst und Kultur zu erhellen versuchen. 

Dabei werden auch folgende Aspekte eine wichtige Rolle spielen:

1. Der Bezug des Lügenmuseums zum Ursprung des Begriffs Museum, der in sogen. Orten der antiken Verehrung der neun Musen (Begriff) liegt. Schon im 2. Jahrhundert waren die ersten „musealen“ Sammlungen in Alexandria Stätten des Wunderns, des Staunens und der Forschung. 

2. Die barocken Wunder- oder Kunstkammern gelten als Vorläufer der ersten Museen, die um 1800 entstehen. In Waldenburg/Sachsen kann man eine solche besichtigen. An diese Einrichtungen knüpft das Lügenmuseum in bestimmten Abschnitten an.

3. Auch der zur Straße gelegene Vorgarten kann als als etwas Althergebrachtes betrachtet werden. Die Texte zu den einzelnen Beeten verweisen auf einen Umgang mit Vertretern der Natur, der das Publikum dazu anregen könnte, seine Rolle in der Verantwortung für die Erhaltung der Lebensgrundlagen besser gewahr zu werden. 

Wo sich die Museen heute zunehmend interaktiver Elemente bei der Darbietung ihrer Exponate bedienen, laden Herr und Frau Zabka und ihre Mitarbeiter das Publikum zum konstruktiven Dialog. Gelegenheit gibt es außer bei Führungen bei regelmäßig stattfindenden Veranstaltungen, Ausstellungseröffnungen sowie Musik- und Tanzperformences. 

Daneben gehören auch Formen wie „offenes Atelier“ oder Workshops zur Vermittlung künstlerischer Schaffensmethoden zum Repertoire des Hauses. 

Auf die Wirkung, die die Ausstellungstätigkeit des Teams des Lügenmuseums in der Region, in Deutschland und im Ausland erzielt, will ich hier nicht gesondert eingehen, da sie nur mittelbar an das Haus gekoppelt ist.

Dies sind einig der Gründe dafür, weshalb das Lügenmuseum aus meiner Sicht der Region erhalten bleiben soll.
 
Mit freundlichen Grüßen
Ullrich Sachse
Diplom-Kulturwissenschaftler
14. Juni 2024, Berlin
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Wendsche,
sehr geehrter Herr Bürgermeister Dr. Müller,
sehr geehrter Herr Bürgermeister Kockentiedt,
sehr geehrte Frau Dr. Lorenz,
sehr geehrte Damen und Herren Stadträte,
 
seit dem 1.06.2013 ist Reinhard Zabka Mitglied bei uns im Künstlerbund Dresden.  
 
Der Künstlerbund Dresden besteht seit 1990 und hat die Funktion des Berufsverbandes von Künstler:innen, die auf den Gebieten der Bildenden Kunst, meist freiberuflich, arbeiten. Er ist nicht kommerziell tätig und unabhängig von politischen Parteien und Organisationen. Der Verein ist Regionalverband des Landesverbandes “Landesverband Bildende Kunst Sachsen e.V.” und gehört damit dem “Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler” (BBK) mit Sitz in Berlin an. Mit seinen über 500 Mitgliedern ist der Künstlerbund Dresden der mitgliederstärkste Berufsverband der Bildenden Künstler:innen in Ostdeutschland und einer der mitgliederstärksten bundesweit.
 
Ich habe viele Gelegenheiten wahrnehmen können, Reinhard Zabka und sein Lügenmuseum besuchen zu können. Ebenso die vielfältigen künstlerischen Aktivitäten und Formate im öffentlichen Raum., die Reinhard Zabka und sein Team konzipiert und umgesetzt haben. Die WuKaMenta oder das berühmte Holzlabyrinth zum Weinfest sind nur zwei Beispiele von vielen, die ich aufzählen könnte, die aber sicherlich jedem, der sie persönlich erlebt hat, in bewegender und begeisternder Art in Erinnerung geblieben sind. Als Augenblicke, in denen Kunst und Leben, Wahrnehmung und Realität und individuelle Illusion verschwimmen im Moment des Betrachtens und Dabeiseins.
 
Das Lügenmuseum – als Ort, an dem solche Prozesse ihren Anfang nehmen, ist einzigartig nicht nur in der gesamten Region, sondern bundesweit. Als Ort, an dem künstlerische Produktion, künstlerische Transformation und Sichtbarkeit Bildender Kunst zusammenkommen. Eine „Wunderkammer“, wie Richard von Gigantikow aka Reinhard Zabka sein Museum nennt. Die Exponate sind oft Absurditäten, auf Augenhöhe der Betrachter präsentierte Kunst, kulturelle Bildung at ist best. Mit seinem Konzept erreicht das Lügenmuseum ein vielschichtiges Publikum von Alt bis Jung und bietet einen neuen, spannenden Zugang zur zeitgenössischen Bildenden Kunst, humorvoll und augenzwinkernd. Darüber hinaus ist der Ort auch ein Mittelpunkt für künstlerische Vernetzung Radebeuler und Dresdner Kunstszene, die hier bei zahlreichen Ausstellungen und Projekten ihr Publikum gefunden hat.
 
Seit 12 Jahren nun existiert das Lügenmuseum in Serkowitz und nun steht die Kündigung ins Haus?
Der Künstlerbund Dresden wünscht unserer Kunst- und Kulturregion, dass sich die Stadt Radebeul zu ihrem Lügenmuseum bekennt. Im eigenen Interesse als eine Stadt, die ohne dieses weniger überregional interessante kulturelle Angebote zu bieten hat. Als eine Stadt, die sich traut, ein Lügenmuseum in ihre kulturpolitische Strategie zu integrieren, als Alleinstellungsmerkmal gegenüber Dresden. Als Angebot für die Stadtgesellschaft und als Standortfaktor für Tourismus und Ansiedelung. Das Wertvolle in der Bildenden Kunst sind nicht die Exponate an sich, sondern deren Wirkung auf die Betrachtenden. Wenn es so ist, dass je vielfältiger die Wirkung, umso wertvoller das Kunstwerk, dann sprengt der Wert des Lügenmuseums jeden Rahmen.
 
Gerne helfen wir beim Heben des Schatzes und unterstützen eine zielgerichtete Konzeption für eine dauerhafte Etablierung des Lügenmuseums als Ort der künstlerischen Präsentation und Produktion.
 
Mit freundlichen Grüßen, im Namen des Vorstandes,

Torsten Rommel
Geschäftsführer
11. Juni 2024, Dresden
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Wendsche,

mein Name ist Gabriele Stötzer und ich schreibe Ihnen aus Erfurt, wo ich schon vor 50 Jahren Kontakt mir Reinhard Zabka hatte, den ich in der Untergrundszene in Erfurt und Ostberlin als eigenwilligen Künstler kennenlernte, später in der privaten „Galerie in Flur“ ausstellte, bevor sie 1981 von der Stasi „liquidiert“ wurde. Reinhard Zabka ist auch in meinem Buch: „Der lange Arm der Stasi“ aufgeführt als eine der individuellen Leitfiguren der Untergrundkunst in der DDR. Dazu gehört auch der originelle Humor, den er gegen Spießigkeit und ignorante politische Reaktionen künstlerisch umgestaltet, so das wir uns spiegeln und belächeln können.

Ich frage mich, ob das Denken und Handeln eines Künstlers anders als das normale und alltägliche ist, um uns gerade aus diesem normalen und alltäglichen herauszuheben. Was aber nur eine scheinbare Frage ist, denn Kunst ist, wenn man es ausschließlich und ständig macht, für uns Künstler das normale und alltägliche. Aber - es ist auch das andere und da verstehe ich ihre Einwände, das Reinhard Zabka vielleicht anders als erwartet reagiert, was für ihn normal und alltäglich ist, eben als Künstler.

Die zweite Frage ist, ob sie als Politiker, von denen man sagt, das sie gerne über andere reden, aber vielleicht nicht mit ihnen, schon einmal ein Gespräch mit Reinhard Zabka hatten? Auf ihn zugegangen sind. Ich habe mit Reinhard Zabka (und noch mit 2 anderen Kuratorinnen) in Erfurt 2013 in der Kunsthalle die Ausstellung „Zwischen Ausstieg und Aktion“ über Untergrundkünstler gemacht und kann sagen, dass wir seine Vorschläge diskutiert haben und uns dabei kennen und schätzen lernten. Denn Reinhard ist ein sehr engagierter Ideenspender, der sich zudem wenig ablenken lässt von seinen Vorhaben, die Welt in einem Glitzermeer der Träume, Dinge und Emotionen zum Leuchten zu bringen. Er ist ein mit den Gegenständen, die wir übersehen, jonglierender und uns mit ihnen in die Tiefe unserer Existenz zurückführender Zauberer, der uns wie nebenbei diese Welt neu sehen lässt. Er schafft Kleinode und das in einem solchen Umfang das Kunstlandschaften entstehen, die wir durchwandern können. Und diese Kunstlandschaft ist bei ihnen in Radebeul. Können sie auf diese Wunderwelt der Dinge verzichten, nur weil darin ein für sie anstrengender Geist wacht und schafft?

Ich unterstütze Reinhard Zabka und seine Frau Dorota aus vollstem Herzen und Überzeugung. Bitte überlegen Sie sich ihr Vorgehen und setzen sie sich für das Fortbestehen des „Lügenmuseums“ ein, 

danke

Gabriele Stötzer
Pauli-Preises 2024 und
Bundesverdienstkreuz Trägerin
11. Juni 2024, Erfurt
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Wendsche,

als nunmehr Einundsiebzigjährige schäme ich mich zum ersten Mal aus tiefstem Herzen für meine Geburts- und Heimatstadt Radebeul. Der abrupte Rausschmiss des Lügenmuseums aus dem ehemaligen Serkowitzer Gasthof und die Ignoranz gegenüber all dem, was bisher durch Reinhard Zabka geleistet wurde, macht nicht nur mich rat- und fassungslos. Eine auswärtige Künstlerin meinte lakonisch, ob es denn eine Besonderheit von Radebeul wäre, dass man hier den Kunstpreis und die Kündigung aus einer Hand bekommt.

Dass Reinhard Zabka im Serkowitzer Gasthof sein Museum mietfrei etablieren durfte, war von der Stadt Radebeul zweifellos sehr großzügig und hilfreich. Reinhard Zabka wiederum „schenkte“ der Stadt das wunderbare und einmalige Lügenmuseum, welches auf der Radebeuler Homepage als touristische Attraktion offeriert wird. Darauf, dass dieses Museum jeden Samstag und Sonntag sowie an Feiertagen und in den Schulferien immer geöffnet ist, konnte man sich hundertprozentig verlassen. Selbst wenn Reinhard Zabka an fernen Orten weilte, hatte er für eine kompetente Vertretung gesorgt. Für die Stadt fielen dabei keinerlei Personalkosten an. Auch die wechselnden Ausstellungen, Veranstaltungen und sonstigen Aktionen wurden aus verschiedenen Quellen finanziert. Lediglich 1.000 Euro kamen jährlich aus dem städtischen Kulturetat.

Das Lügenmuseum ist freilich kein herkömmliches Museum im didaktischen und konservatorischen Sinne. Es ist ein zutiefst philosophischer und kommunikativer Kunst-Ort. Es ist eine genreübergreifende Ideenschmiede und vieles mehr. Das breite Themenspektrum und die anregenden Exponate bieten für ein lebendiges Museum der Zukunft reichlich Stoff. Nachhaltigkeit, Vernetzung, Medienkultur, Familienfreundlichkeit, Alltagsbewältigung, kulturelle Bildung, Weltoffenheit, kreatives Denken und Gestalten – all das wird hier seit vielen Jahren praktiziert und vermittelt. Mit der Stadtgalerie und weiteren Kultureinrichtungen
unterschiedlichster Art erfolgt eine partnerschaftliche Zusammenarbeit. Künstler aus Radebeul, Deutschland und zahlreichen anderen Ländern haben an den von Reinhard Zabka initiierten Projekten freudig mitgewirkt. Vieles ist auf der Homepage des Lügenmuseums sehr anschaulich dokumentiert, die Besucherbücher sind gut gefüllt und für jedermann einsehbar. Kein Entscheidungsträger wird später sagen können, das habe ich alles nicht gewusst.

Was wird bleiben, wenn Reinhard Zabka und die ihm verbundenen Künstler aus dem Gasthof verjagt worden sind? Was soll mit den bizarren Arrangements und Installationen, mit den blinkenden und rasselnden Wunderkammern, mit der Kunst aus aller Welt und den Erinnerungstrophäen der renitenten Künstlerboheme aus der gesellschaftlichen Umbruchszeit nach dem 31. August 2024 geschehen? Was wird aus dem wunderbaren Ballsaal, den geschichtsträchtigen Gewölbekellern und dem verwunschenen Garten? Ja, was wird aus dem ältesten Radebeuler Gasthof, welcher durch die sinnvolle Nutzung als Museum bis jetzt für die Öffentlichkeit zugänglich ist?

Wen macht es glücklich, etwas zerstört zu haben, was nicht wenigen Menschen sehr viel bedeutet? Noch ist es nicht zu spät und man sollte sich die Frage stellen: Wird das, was dann kommt, besser sein als das, was jetzt ist?

Sehr geehrter Herr Wendsche, es liegt allein in Ihrer Hand, wie nun weiterverfahren wird. Deshalb bitte ich Sie, nicht zuletzt im Sinne einer innovationsfreudigen Kunst- und Kulturstadt, Ihre Kündigung noch einmal zu überdenken und gemeinsam mit Reinhard Zabka, dem Verein Kunst der Lüge und weiteren Fachleuten, die dem Museum verbunden sind, nach einer
praktikablen Lösung zu suchen, die den Erhalt des Lügenmuseums in Radebeul ermöglicht.

Mit freundlichen Grüßen

Karin Baum
Radebeuler Stadtgaleristin im Ruhestand

6. Juni 2024, Radebeul
„Ist das Kunst, oder kann das weg?“

Sehr geehrter Herr Wendsche,
verehrter Herr Oberbürgermeister der Stadt Radebeul,


die kürzlich getroffene Entscheidung, dem Lügenmuseum zu kündigen und ihm den Ort zu entziehen, der sich in jahrelangem Bemühen und mit unzähligen Aktionen einen Namen in Stadt und Land, in der Region wie auch im Ausland erworben hat, der sich von der Idee bis zum Kulturzentrum entwickelt hat und sich großer Anziehungskraft und Wertschätzung bei all jenen erfreut, die ihn besuchen und offenbar von außerhalb des Dunstkreises Radebeul kommen, diese Entscheidung ruft Entsetzen und Fassungslosigkeit hervor.
 Was will Radebeul sein? Eine kulturlose Stadt, die es gerade einmal zum Büchsenknall anlässlich der Karl-May-Festspiele schafft anstelle subtiler geistreicher Kunstäußerungen mit Gegenwartsbezug? Ein Sarkophag für tradierte Werke, die über die Jahrhunderte hinweg keinen Zweifel an ihrer Bedeutung ließen und von früher und früherer Hochkultur künden, deren Bezug zur Gegenwart nur den (älteren) Kunstbeflissenen noch bewusst ist?

Sie haben die Frage aus der Kabarettisten-Ecke „Ist das Kunst, oder kann das weg?“ offenbar für sich beantwortet und offenkundig so, dass keine Widerrede geduldet wird: Nein, das Lügenmuseum ist keine Kunst, und ja, es kann weg. Es muss sogar weg, wie die Kündigung überdeutlich vor Augen führt. Sind Sie gut beraten mit Ihrer Entscheidung? Ihnen muss doch bekannt sein, dass der Gasthof Serkowitz sich schon vor dem Einzug des Lügenmuseums nicht verkaufen ließ. Er wird sich auch nach der Zerstörung des Kunstortes Lügenmuseum nicht verkaufen lassen.
Genügt nicht ein historisch bedeutsamer Ort in Radebeul, die Kolbe-Villa in der Zinzendorfstraße, die, unverkäuflich über Jahrzehnte, Opfer der Zerstörungswut wurde? Nicht etwa Wind und Wetter haben die Paneele in den Fluren herausgerissen und die Sanitärkeramik zerstört. Nein, das herrenlose, ungenutzte Haus wurde Anziehungspunkt für blinde Vernichtung. Und das wollen Sie jetzt erwerben? Und das wollen Sie herrichten? Es wird Milliarden kosten, aus dem ehemals funktionsfähigen Haus wieder ein solches zu errichten – und da sollen ein paar Hunderttausend für den Gasthof Serkowitz, der noch – ich betone noch! – ein funktionierendes Gebäude ist, nicht drin sein?

Nach Art der römischen Kaiser besiegeln Sie das Schicksal des Lügenmuseums. Senkte Nero den Daumen nach unten, bedeutete das den Tod der Gladiatoren in der Arena. Welch eine Schmach in einer Zeit, die Vielfalt und Interaktion, Phantasie und Kreativität nötiger braucht als je, um gegen Krieg und religiösen Fanatismus eine konstruktive Kraft zu entwickeln.

Äußerst dringlich meine Bitte: Ziehen Sie die Kündigung zurück, erhalten Sie das Lügenmuseum im Gasthof Serkowitz!

Beantworten Sie die eingangs gestellte Frage neu:
Ja, das Lügenmuseum ist Kunst, und
nein, es kann nicht weg!


In der Hoffnung, Gehör zu finden, verbleibe ich
mit freundlichen Grüßen


Gisela Streufert
1. Juni 2024, Radebeul
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Wendsche,
 
die Nachricht, dass Sie den Mietvertrag mit dem Lügenmuseum in Radebeul aufgekündigt haben, hat mich erschreckt und motiviert mich, mich direkt an Sie zu wenden. Im Jahr 2016 habe ich die Laudatio zur Verleihung des Radebeuler Kunstpreises an Reinhard Zabka gehalten. Ich habe mich gefreut, dass das Lügenmuseum im alten Gasthof Serkowitz eine gute, und wie ich meinte dauerhafte Bleibe gefunden hat, und dass die künstlerische Arbeit von Herrn Zabka solch große Anerkennung findet. In den Folgejahren habe ich aus der Ferne verfolgt, wie sich das Lügenmuseum mit regionalen und internationalen Kulturakteuren vernetzt und nicht zuletzt Ihr alljährliches Weinfest auf den Elbwiesen mit fantasievollen Aktionen bereichert.
 
Ich bitte Sie: Heben Sie die Kündigung auf!
 
Geben Sie dem Lügenmuseum die Chance, auf der Basis einer Bürgerstiftung das Haus langfristig zu pachten oder gar zu erwerben, jedenfalls zu erhalten und zu betreiben.
 
Das wäre aus meiner Sicht die beste Lösung
  • für alle Bürgerinnen und Bürger, die sich am gewitzten Spiel mit Lüge und Wahrheit erfreuen,
  • für die Kunstwelt, die zu eigenwilligen, und, ja, widerspenstigen Kunstproduktionen ermutigt wird,
  • für den Künstler Reinhard Zabka, dessen Lebenswerk erhalten bleibt,
  • für alle Unterstützer des Museums, die Besucher, die Kritiker, die immer wieder neuen Stoff zum Nachdenken geliefert bekommen,
  • für das Haus, das erhalten und lebendig bespielt wird,
  • und für die Stadt Radebeul, die Toleranz, Humor und Souveränität beweist.
 
Mein Eindruck ist, dass Ihre Kündigung eine Kurzschlussreaktion auf den Abbruch der Verhandlungen mit Herrn Frieling war. Sie werfen Herrn Zabka vor, er habe sich in diesen Verhandlungen unkooperativ verhalten. Mein Eindruck ist, dass sich Dorota und Reinhard Zabka auf die Zusammenarbeit mit Herrn Wilhelm Ruprecht Frieling gefreut haben. Als jedoch immer deutlicher wurde, dass dieser seinen eigenen Namen in den Mittelpunkt rücken und sein eigenes inhaltliches Programm im Haus verwirklichen wollte, schlug die Stimmung um. Ein Künstler wird immer daran festhalten wollen, dass sein Werk als solches wahrgenommen und rezipiert wird. Eine wie immer „freundliche“ Vereinnahmung durch andere Personen wird jeder Künstler ablehnen müssen. Daher war ich nicht erstaunt, als ich hörte, dass Herr Zabka sein Museum nicht unter dem Namen einer „Prinz-Rupi-Kulturstiftung“ führen lassen will und dass er Eingriffe in sein Gesamtkunstwerk ablehnt. Er will eben nicht einen anderen Weg einschlagen als seinen eigenen.
So würde jeder Kunstschaffende und letztlich jeder freie Mensch reagieren.
 
Doch, Reinhard und Dorota Zabka sind kooperative Menschen. Sie stellen ihre Kooperationsbereitschaft immer wieder in unzähligen Gemeinschaftsausstellungen und Events unter Beweis. Ihr Haus ist ein einladender Ort für Begegnung und Austausch.
 
Zeigen Sie sich bitte auch als offen und kooperativ – für eine positive Lösung!
 
Mit freundlichen Grüßen,
 
Dr. Susanne Köstering
Historikerin, Geschäftsführerin Museumsverband Brandenburg i.R.
6. Juni 2024, Potsdam
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Wendsche,

in Anbetracht der jetzt ausgesprochenen Kündigung des „Lügenmuseums“ im Gasthof Serkowitz, möchten wir uns erneut an Sie wenden und Sie bitten (bei aller Unterstützung und Geduld, die Sie dafür zweifelsohne schon aufgebracht haben), doch noch einmal im Rahmen Ihrer Möglichkeiten einen dauerhaften Pachtvertrag bzw. eine alternative Räumlichkeit für diesen ganz besonderen Ort in Erwägung zu ziehen oder sonst zumindest für eine vertretbare Verlängerung der Kündigungsfrist einzutreten.

Wir halten das sogenannte „Lügenmuseum“ mit seinen Angeboten, Aktivitäten und Veranstaltungen für einen profilierten und verlässlichen Ort der intelligenten Erzählung und der (immer seltener werdenden) unvoreingenommenen und offenen multiperspektivischen Begegnung voller lustvoll diskursiver Potenziale und künstlerisch inszenierter Ironie. Diese sind auch in der Publikumswahrnehmung dem Projekt und ganz besonders Reinhard Zabka  in aller Kontinuität mit immer wieder neu belebenden Ideen in außergewöhnlicher Weise zu eigen. Die besondere Atmosphäre konstruktiv kreativer Stadtkultur bringt unterschiedliche Besucher und Anrainer mit großer Ausstrahlung zusammen und eine solche können Kommunen für ein lebendiges und gemeinweseninteressiertes Miteinander heute froh sein, zu haben und zu erhalten.

Bitte prüfen Sie noch einmal die Möglichkeiten am Standort des von Ihnen dankenswerterweise bereits lange Jahre zur Verfügung gestellten Gasthofs Serkowitz für eine weitere profilierte Bespielung. Oder an einem anderen Ort mit ggf. wieder neuen Möglichkeiten der Phantasie für den „Kunst der Lüge e.V.“, gerade weil das „Lügenmuseum“ im Sinne einer lebendigen Zivilgesellschaft bewiesen hat, dass es nicht alleine von den Mitteln der Sitzgemeinde lebt, sondern mit Einsatz und Willen in der Lage ist, weitere Mittel einzuwerben und damit Bewohnern, Besuchern und weiteren Künstlern der Region einen lebendigen Begegnungspunkt und Reflexionsraum und der Stadt Radebeul einen Anziehungspunkt zu verschaffen.

mit freundlichen Grüßen,
Lydia Hempel
Geschäftsführerin Landesverband Bildende Kunst Sachsen e. V. 
5. Juni 2024, Dresden
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister!
 
Der Beschluss zur Kündigung und damit Räumung des „Lügenmuseums“ zum 31.08.2024 durch die Stadt Radebeul hat mich und viele Künstler und Künstlerinnen international und national erschüttert!!!
Wir protestieren dagegen!!!
Wie kann man die Existenz eines solchen Gesamtkunstwerkes, das Jung und Alt fasziniert, in die Obdachlosigkeit "entsorgen“? 
Wie können das die Politiker / die VERANTWORTLICHEN der Stadt, des Landes Sachsen und des Bundes zulassen? 
Richtet sich diese „Maßnahme“ gegen die Person Reinhard Zabkas, der - wie viele Künstler in Vergangenheit und Gegenwart - nicht den Vorstellungen der Regierenden entspricht? 
Der aber dennoch sehr viele Menschen erreicht und begeistert? 
Wieviele Kinderherzen wurden im "Lügenmuseum" erfreut!!!
Wieviele Kunstsinnige erkannten die Visionen und das Können eines Reinhard Zabka​, der hier kinetische Kunst voller Leben kreierte! 
Ist das dem Stadtrat nie bewusst geworden? Will selbiger mit solcher Ignoranz in die Geschichte eingehen?
Ich bin fassungslos, zumal es sich bei Reinhard Zabka um einen Künstler handelt, der mutig gegen die DDR-Kultur-Ideologen aufgetreten ist und den Repressionen des für überwunden gehaltenen Regimes ausgesetzt war! 
Beschlüsse lassen sich korrigieren! 
Noch ist Zeit! 
Lieber Herr Oberbürgermeister, liebe Stadträtinnen und Stadträte: Sichert den Bestand / die weitere Existenz des Lügenmusems!!! JETZT!
Die Welt schaut nicht nur bangen Blickes nach Sachsen, sondern auch nach Radebeul.
 
Michael von Hintzenstern
Leiter der Klang Projekte Weimar und des Ensembles für Intuitive Musik Weimar 
11. Juni 2024, Weimer
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister von Radebeul,

leider erfuhr ich gestern von der geplanten Schließung des Lügenmuseums. Das halte ich für eine bedauerlich Fehlentscheidung aus folgenden Gründen:
1) Das Lügenmuseum ist eine wichtige regionale, überregionale und internationale Einrichtung.
2) Sie beruht auf einem historisch gewachsenen bürgerschaftlichen Engagement für Kunst und Kultur.
3) Es gibt wenige Künstler-Gruppen aus der DDR, die sich nicht nur erhalten, sondern stetig vergrößert und institutionalisiert haben.
4) Das Lügenmuseum bot ein breit gefächertes Kultur- und Kunstprogramm weit über Radebeul hinaus für die gesamte Bevölkerung mit viel Herzblut an.
5) Die Künstler und Kulturschaffenden des Lügenmuseums brachten sich in aktuelle Diskussionen und öffentliche Foren ein zu wichtigen kulturpolitischen Themen unserer Zeit, unserer Gesellschaft.
6) Ihr Wirken förderte stets unser demokratisches Miteinander oder ermöglichte es.

Das ist nun vorbei. Ich verstehe das nicht. Warum? Wo soll das hinführen?

Mit freundlichen Grüßen

Grit Wendelberger
Mitglied des BBK Künstlerbund,
der VG Bild, der KSK
30. Mai 2024, Halle (Saale)
Lieber Herr Zabka,

ich danke für Ihre Infos und bin auch schon kräftig am Erzählen über die Bedrohung, aber eben und gerade auch über ihre tolle Initiative! Gratulation zur Arbeit, aber auch zur Kampagne gegen die Schließung, die in ihrer Breite und Aussagekraft aus meiner Sicht sehr, sehr gelungen ist! Ich kann mir vor dem Hintergrund gerade keine Schließung/ Vertreibung vorstellen!!! Und bin daher irgendwie sehr zuversichtlich, dass das noch erfolgreich abgewendet wird.

Viel Erfolg weiterhin, Kraft und Gesundheit!

Ihr Oliver Rump
Professor Dr. phil. Oliver Rump
Museologie, Museumsmanagement, HTW Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin
2. Juni 2024, Berlin
Sehr geehrter Herr Wendsche,
 
mit dem Lügenmuseum wirkt ein kultureller Akteur von starkem Charisma und weiter Ausstrahlung in der Stadt. Der wirtschaftliche Einsatz der Kommune war im Verhältnis dazu geringfügig. Dafür, dass die Stadt ihre wirtschaftlichen Eigeninteressen zurückgestellt hat, hat sie kulturell beträchtlich profitiert.
 
Investitionen in Kultur gehören zu den wichtigsten Zukunftsinvestitionen. Das Lügenmuseum insbesondere ist ein einmaliger Ort der Debatte und der Inspiration und kann in seinem Wert für das Gemeinwesen nicht hoch genug veranschlagt werden. Es ist wenig angemessen, von einem Künstler „Kooperationsbereitschaft“ oder auch Kompromissbereitschaft wie von einem Geschäftsführer oder Politiker zu erwarten. Ohne seine Vision hätte Reinhard Zabka nicht dieses Werk geschaffen. Dementsprechend sollte der Mangel an „Kooperationsbereitschaft“ nicht dazu führen, Unterstützung zu entziehen, zumal die Existenz des Lügenmuseums im Interesse der Stadt sein sollte. Der Verlust dieses Akteurs wäre ein gravierender Verlust für die Stadt. Und wie mag die Zukunft des stadtbildprägenden Gasthofs aussehen?
 
Die meisten Museen und kulturellen Angebote – und darunter kaum eines derart originell, inspirierend und gesellschaftlich relevant wie das Lügenmuseum – sind für ihre Träger finanziell weitaus kostspieliger als was in diesem Falle von Seiten der Kommune notwendig wäre. Wäre es nicht jetzt notwendig, alles zu tun, um diesen Künstler mit seinem Einsatz am Ort zu halten?
 
Hochachtungsvoll
 
Dr. Reimar Lacher, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Gleimhauses, Kustos der Kunstsammlung sowie zuständig für Museumspädagogik und Öffentlichkeits­arbeit.
Kulturstiftung der Länder
6. Juni 2024, Berlin
Sehr geehrter Oberbürgermeister, Herr Wendsche!

Mit Erschrecken habe ich über die Kündigung des Lügenmuseums zum 31. August 2024 gelesen. Erst vor einem Jahr war ich mit meinem Enkel und dessen Freund, beide 12 Jahre alt, dort und wohnte einer Neugier und Freude dieser beiden Jungs bei. Ich kannte die Räumlichkeiten gut, bin seit vielen Jahren dem Initiator Reinhard Zabka und dessen Team verbunden. Als Tänzerin trat ich innerhalb des jährlichen Sommerprojektes an der Elbe auf.

Was kann wichtiger sein, als dieses bunte, geheimnisvolle, kunstvolle, auch aufklärende Museum!? In einer gefährdeten Demokratie ist ein solcher Schritt, ein Kunstwerk, was öffentlich auf Begeisterung stößt, einfach wegzukündigen ein Dolchstoß!! In einer gesunden Demokratie sollte ein respektvolles Umgehen miteinander, auch wenn Sie vielleicht persönlich mit diesem kunstvoll gestalteten Museum nicht soviel anfangen können, möglich sein. Sie ziehen den Menschen, die dieses Kleinod geschaffen haben, den Boden unter den Füssen weg, einfach mal so. Oder stellen Sie diesen Menschen alternative Räumlichkeiten zur Verfügung... wo denken Sie können die Menschen hin, wo können Sie leben und wo können die Kunstwerke gelagert werden... ist Ihnen das als Oberbürgermeister und Mensch egal!?

Ich will Ihnen keine ellenlange Mail schreiben, ich möchte darauf hinweisen, dass Sie in Ihrer Funktion eine Verantwortung für die Umgehensweisen innerhalb unserer Gesellschaft tragen und fordere deshalb eine Rücknahme der Kündigung!!

Mit freundlichen Grüßen

Fine Kwiatkowski, Tänzerin
3. Juni 2024, Dresden
Lieber Christhard Neubert (Vorstandsvorsitzender der Stiftung Christliche Kunst Wittenberg),

anbei der Hilferuf des Lügenmuseums in Radebeul, es wird geschlossen. Das Museum ist ein Projekt der Ostdeutschen Subkultur und endstand in den 80er Jahren. Ich habe R. Zabka kennen gelernt als er mich eingeladen hat zu einer Ausstellung in der Zionskirche in Berlin 2019. Es war ein wunderbares Projekt zum Jahrestag der Wende. 10m lange Fahnen mit Feuerbilder hingen von den Emporen, kinetische Objekte bewegten sich im Raum, Performances waren in der Kirche zu sehen. ich habe diesen Anblick genossen, er hat sich tief eingeprägt, ein wunderbares Erlebnis. Auch in Dresden und Leipzig hat er in Kirchenräumen Ausstellungen organisiert Er ist ein liebenswerter bescheidener Mensch und ich würde mich wünschen, er könnte seine Arbeit im Kirchenumfeld weiter führen. Seine spielerische Objektkunst begeistert vorallen Kinder und Menschen die sich ihre Natürlichkeit bewahrt haben, das fällt völlig aus den Rahmen und stemmt sich gegen den Zeitgeist. Vielleicht findet sich in Wittenberg eine Möglichkeit wo er weiter machen kann, zur Lutherstadt würde es hervorragend passen.
 
Mit freundlichen Grüßen
Kurt Buchwald

Fotograf und Bildender Künstler
2. Juni 2024, Berlin
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Wendsche,

ich wende mich mit einer Sache an Sie, die mich sehr beschäftigt.
Stimmt es, dass das Lügenmuseum geschlossen werden muss, weil der Mietvertrag nicht verlängert wird?
Das kann ich einfach nicht glauben. Eine kulturhistorische Sammlung in einem dazu passenden alten Gasthof soll vorbei sein?

Obwohl ich in Chemnitz wohne, verfolge ich das Lügenmuseum, seit es in Serkowitz angesiedelt ist. Einfach eine einmalige Sammlung, um Geschichte zu dokumentieren und mit unzähligen Raritäten, Kuriositäten und ungewöhnlichen Dingen Nachdenklichkeit und Freude zu bereiten. Auch meine Enkel kamen aus dem Staunen nicht heraus.


Das Engagement von Reinhard Zabka in Sachen Kultur und Kulturpolitik ist Ihnen sicher hinlänglich bekannt. Ich besuchte öffentliche Aktivitäten, wie Aktionen in Dresden, vor Jahren auch im Festumzug des Elbhangfestes, oder auch in Radebeul.

In Chemnitz, Kulturhauptstadt 2025, belebt man alte Gebäude, und private Initiativen sind hierbei von besonderer Bedeutung.


Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, bitte bewahren Sie die einmalige Sammlung des Lügenmuseums im Gasthof Serkowitz, ein touristischer Höhepunkt für Radebeul.

Die Stadt kann davon profitieren, das Lügenmuseum ist einmalig.

 
Mit besten Grüßen aus Chemnitz
Irma Helga Lindner
3. Juni 2024, Chemnitz
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Bert Wendsche,
 
ich wurde von Ihrer Kündigung des Lügenmuseums informiert und bitte Sie sehr diese Entscheidung zurückzunehmen.
Wie Sie wissen ist das Lügenmuseum ein gewachsenes künstlerisches Gesamtprojekt und mit dem Gebäude des Gasthofes verschmolzen.
Wie Sie Wissen ist in dieses Kunstprojekt sehr, sehr viel Arbeit, Kreativität, Herzblut und vieles mehr geflossen.
Wie Sie wissen bedeutet das Lügenmuseum vielen Menschen auch außerhalb von Rdebeul und  von Sachsen sehr viel.
Ich bitte Sie sehr die Kündigung zu überprüfen, neu zu bearbeiten und diese nicht umzusetzen. Bitte nehmen Sie die Kündigung zurück.
 
Mit freundlichen Grüßen
 
Wolfgang Musigmann, Diakon
und Chris Reichwald, Tai Chi Lehrerin

1. Juni 2024, Erfurt
Lieber Reinhard,
welch Schande zieht sich der OB von Radebeul auf den Tisch. Wer steckt hinter dieser Aktion des Obs? Den Umzug kannst Du nicht ohne weiteres realisieren. Gibt es ein neues "Haus" für dein Museum? Es macht uns so unendlich traurig und wütend zu gleich!!! Wer könnte helfen? Presse, MdB, MdL, andere Abgeordnete! Bitte berichte über den Fortgang dieses Rausschmisses weiter! BOX- Erfahrung!

In trüber Stunde verbunden
Eberhard Storch
2. Juni 2024
Lieber Reinhard, liebe Dorota,

ich bin fassungslos und entsetzt über die Kündigung des Lügenmuseums. Es ist unfassbar und zeigt um so mehr den Stellenwert von Kunst, dem Engagement und der Missachtung Eurer herausragender Arbeit und die von weiteren engagierten Künstlern und zeigt damit leider auch unserer Werte, bezüglich von Kunst und Kultur in diesem Land.

Ich schreibe dem Oberbürgermeister sowie der Zeitung eine Stellungnahme als Künstlerin des Bundesverbandes sowie als Besucherin des Museums, bezeuge die Wichtigkeit solcher Kunst und Kulturprojekte und die unabdingbare Notwendigkeit eines solchen Kulturstandortes.

Bezüglich der Wichtigkeit von Kunst und Kultur und Eurer momentanen Situation sollte Ihr euch an alle Kunstverbände des Landes wenden um in dieser Form darauf aufmerksam zu machen!

Das Lügenmuseum ist eine einzigartige Schöpfung aus Geschichte und Kunst - mit Eurem Engagement sowie der Herzensangelegenheit KUNST & KULTUR zu betreiben, habt Ihr eine bedeutende kulturhistorische Einrichtung geschaffen, die nicht verloren gehen darf und ihren Standort unbedingt behalten muss.


Edel Vostry
Bildende Künstlerin
1. Juni 2024, Berlin
Hallo Reinhard,

Ich bin gerade unterwegs in Spanien auf dem Jacobsweg nach Santiano de Camposela, der größten kulturschaffenden Lügengeschichte der Christenheit: überall wunderbare Kathedralen und Klöster errichtet auf der Basis von obskuren Knochensplittern oder Haaren, ein touristisches Großereignis und Geschäft, das seit tausend Jahren müden Sündern neuen Lebensmut gibt. Und da erreicht mich dein Schreiben mit der Kündigungsankündigung der bürokratbanausigen Übeltäter, die in Radebeul das schönere Lügenmuseum zerstören und sich weiter mit dem minderen Lügenmuseum eines aufgeblasen Knastbruders brüsten, statt die Chance zu ergreifen, als Stadt der 2 Lügenmuseen KarlMay und Kulturpilgerscharen anzulocken. Ja geht's noch mit der abgrundtiefen Dummheit dieser Unkultur-Politiker? Hilft da noch Briefeschreiben? Oder sollte ich statt dessen lieber Wind, Sand, Sonne, Wein, Tapas und auf Lügen gewachsene Kultur Spaniens genießen???? Dann müsstest du mir ein paar Stichworte liefern, welche Argumente aus der Feder eines emeritierten Berliner Professors überhaupt IRGENDEINEN Wert haben? Ich hab ja schließlich schon mal an OB und Presse geschrieben. Solltet Ihr nicht lieber, wenn die Entscheidung eh' gefallen ist, mit Eurem Film und Euren Unterstützern eine Such- und Fundreising Aktion starten um ein neues Quartier zu finden???

Ich wünsche viel Glück in allem Unglück!
Heiner Legewie
1. Juni 2024
Lieber Reinhard, liebe Dorota,
gerne schreibe ich mich ins Kondolenz_Buch ein mit meiner Wertschätzung für das Lügenmuseum + dem Wunsch nach einer Wiederauferstehung ! Seid herzlich umärmelt :…


Anna Barth
TanzArt Labor Berlin
3. Juni 2024, Berlin
Hallo,
auch wenn ich die Sicht der "Gegenseite" nicht kenne, macht mich die Nachricht von der Kündigung auch betroffen.
Die Einschätzung des Rechtsanwaltes des Künstlerbundes irritiert mich ebenso. "Vermutlich" ist diese Kündigung rechtswirksam, dennoch müsste zumindest eine Fristverlängerung möglich sein. Ebenso müsste eine Einigung/Vergleich über die Umzugs- Beräumungs- und Transportkosten möglich sein. Es geht um die Existenzbedrohung von Menschen und um ein anerkanntes Kunst- und Kulturprojekt. Hat sich der Rechtsanwalt dazu geäußert?
Alles Gute und freundliche Grüße!
Mario Pitz
1. Juni 2024
Ihr Lieben, ich bin fassungslos, dass es das jetzt gewesen sein soll. es tut mir so unendlich leid.... gebt bescheid. Schwer tragen kann ich nicht mehr, aber einpacken.
feste umarmung von Chady
3. Juni 2024
ihr tapferen beiden ich hoffe, es wird eine lösung gefunden wie man sagt von oder im allgemeingegenseitigen und so weiter ... was ich tun kann erledige ich - denn information bildet kreise und vielleicht ist ja irgendwo bei meiner mailerei retung dabei in sicht? weiß ichs? mehr tun kann ich nicht mit meinen zwei linken füßen. 
pewa Peter Wawerzinek
Autor
1. Juni 2024
Lieber Reinhard,

Oh je, da fällt mir nix ein. Die Mieten steigen überall und Institutionen werden geschlossen. Auch wir müssen ab 2025 300% mehr Miete bezahlen. Es ist eine katastrophale Zeit. Tut mir leid, dass ich keinen Tip geben kann. Allerdings hört man immer wieder, dass Kleinstädte veröden, weil Läden schließen müssen. Und manche Bürgermeister suchen nach attraktiven Zwischenlösungen. Aber da müsste man recherchieren.


Gruß.
Christoph Tannert

Künstlerhaus Bethanien
31. Mai 2024, Berlin
Liebe Dorota, lieber Reinhard,

Sehr berührt mich, daß Euer wunderbares ,einmaliges Lügenmuseum nicht mehr da sein soll. Es stimmt mich sehr traurig, daß für Kreativität kein Raum ist und daß sie dem Kommerz weichen muß.
Ich bin froh, daß ich eure schöne , witzige, charmante Installation und besonders Euch, kennenlernen durfte.
So viel Arbeit steckt in dem Museum und in Haus und Garten.
Wo geht es hin mit den ganzen Installationen?
Was werdet Ihr machen, wo werdet Ihr sein?
Gibt es keine Proteste von den Bürgern der Stadt?
Ich hätte Euch so gern als Mitglied und Freund des Museums weiter unterstützt.
Gibt es dafür keine Chance mehr?

Ich denke sehr an Euch und wenn ichEuch in irgendeiner Weise unterstützen kann, lasst es mich bitte wissen.

In Verbundenheit
Gisela Koch
4. Juni 2024, Berlin
Lieber Herr Zabka,
 
ich habe diese negative Nachricht in meiner Reha-Klinik Wiesenbad erhalten. Wenn ich wieder gehen kann und Auto fahren darf (ab Anf.Juli) werde ich das Museum besuchen.
Ich mache mir Gedanken, wie man das retten kann. Ob man das in Zusammenhang mit der Kulturhauptstadt Chemnitz 2025 bringen kann, weiß ich nicht. Aber stünde es hier, wäre das ein high light.
 
Andere Idee: Wie stellt man sich in der Akademie der Künste Dresden zu diesem Projekt? Eigentlich müssten Sie auch von dort Unterstützung erhalten.
 
Die alte Idee, das LM im Schloss Rothschönberg anzusiedeln, wäre nur im Rahmen einer Gesamztkonzeption denkbar. Das Schloss ist weiterhin vakant, d.h. die letzten Interessenten sind nach zu langsamer Entscheidung der Gemeinde wieder abgesprungen.
 
Ich würde den Kulturverlust sehr bedauern. Aber diese Einrichtungen sind ja über Jahre gewachsen und man kann sie nicht schnell in ein anderes Haus umsetzen. Banausen!!

Mit freundlichen Grüßen
Gert Reh

Architekturbüro Chemnitz
4. Juni 2024, Chemnitz
Radebeul schmeißt Lügenmuseum raus!

Man glaubt es kaum, sind wir hier jetzt eigentlich in einem Tollhaus?! Der oberste „Hirte“ der Stadt Radebeul setzt das in der Bundesrepublik einmalige Museum, welches auch in Europa seines Gleichen sucht, auf die Straße! Hat er oder kann er nicht verstehen, welcher Schatz vor 12 Jahren in seine, unsere Stadt durch glückliche Umstände gekommen ist?

Man muß ja den Zabkas und den vielen bisher mitwirkenden internationalen Künstlern nicht gleich die Füße küssen – verdient hätten sie es allemal! Sie haben 12 Jahre ein Museum mit vielfältigen Angeboten betrieben und befördert, ohne nennenswerte Unterstützung. Freilich, die Miete für das Objekt wurde den Zabkas erlassen. Hier sei der Stadtverwaltung gedankt. Dafür hat Radebeul ein kreatives künstlerisches Zentrum mit internationaler Ausstrahlung erhalten, das man so schnell anderswo nicht finden kann.

Man ist geneigt Beifall zu klatschen, ob dieses himmelschreienden Unfugs. Besser kann nicht demonstriert werden, wie man über die Kunst denkt, wenn dieser Akt nicht so ruf- und existenzschädigende Wirkung hätte. Man schämt sich Radebeuler zu sein!

Sieht so eine verantwortliche Kulturpolitik aus, die die Stadtverwaltung und offensichtlich große Teile der Politik zum Wohle der Bürger betreiben? Was sagt da eigentlich das Kulturamt dazu? Ist es nicht die Pflicht eines Stadtoberhauptes, Schaden von der Gemeinschaft abzuwenden, der wahrlich nicht allein am Ökonomischen gemessen werden kann? Oder wird hier gar eine Politik nach persönlichem Geschmack betrieben?

Seltsam auch, daß auf dem großen Wahlforum am 9. Juni dieser Skandal allen Kandidaten kein Sterbenswörtchen wert gewesen ist.

Man kann nur hoffen, daß die Verantwortlichen zur Besonnenheit zurückfinden und sie die Stadt nicht gar zum Gespött der ganzen Republik machen.

Karl Uwe Baum
ein Bürger Radebeuls
5. Juni 2024, Radebeul
Sehr geehrter Herr Wendsche!
 
Mir liegen Informationen zum Lügenmuseum in Ihrer Stadt vor.
Das Haus soll von der Kommune gekauft und umgewidmet werden.
 
Das mag ich nicht glauben, dass die Verantwortlichen einer Stadt in Sachsen so ihre Amtspflichten verstehen.
 
Auf der Webseite der Stadt ist zu dem Museum zu lesen:
Das weltweit einzigartige Museum versteht sich als ein ständig wachsendes Gesamtkunstwerk, das die Fantasie der Besucher anregt und zur kulturellen Bildung beiträgt.
 
Und das soll nicht fortgesetzt werden können?
 
Besinnen Sie sich bitte auf Ihren Amtseid, in dem Sie sicher geschworen haben, Schaden von der Stadt und ihren Bewohnerinnen und Bewohnern abzuwenden.
 
Verständnislos und entsetzt grüßt
Martin Hoffmann
Maler und Graphiker
5. Juni 2024, Berlin
Bitte…um alles in der Welt, erhalten Sie diesen wundervollen Ort!
Bitte: Bringen Sie den Gegenbeweis für folgendes Zitat!
Der Beweis ist endgültig erbracht, dass nicht jeder Bürgermeister ein Meisterbürger ist.
Peter E. Schumacher
Werden Sie zum Meisterbürger :o)
Alles Liebe,
Daniela Dörfel
1. Juni 2024
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Wendsche,
 
mit tiefer Betroffenheit, Unverständnis und auch Ärger erfuhr ich von Ihrer Kündigung des Lügenmuseums mit der massgeblichen Begründung, Reinhard Zabka hätte sich nicht kooperativ verhalten, als sich endlich eine von allen, auch der Leitung des Museums, herbeigesehnte Lösung der Situation anbot. Leider war diese durch die Vorstellung des Investors dann letztendlich für das Ehepaar Zabka wohl doch nicht so akzeptabel - ohne dass es eine weitere Kommunikationsmöglichkeit gab. Nach dessen Rückzug erfolgte dann offensichtlich kurzfristig die Kündigung des Mietvertrags Ihreseits mit der o.g. Begründung.

Ich kann Ihre Enttäuschung über das scheitern des anfangs so hoffnungsvollen Angebots sehr gut verstehen, aber durch die recht einseitige Betrachtug ohne Berücksichtigung des ursächlichen Sachverhaltes empfinde ich die Schuldzuweisung an Herrn Zabka als unangebracht diffamierend.
 
Mit dieser einmaligen künstlerischen Belebung eines ursprünglich maroden Gebäudes zu einer regional, bundesweit und auch international anerkannten kulturellen Einrichtung hat sie das Image Radebeuls erheblich bereichert. Dieser immaterielle Wert für die Menschen und die Stadt konnte durch das Engagement, das Können und die visionären Kreationen Reinhard Zabkas und seiner Mitstreiter ermöglicht werden, zweifelsohne auch durch die Bereitstellung des Gebäudes und den Verzicht auf Mietzahlungen durch die Stadtleitung. Ich kenne ( auch bei gemeinsamen Aktionen) und schätze Reinhard Zabka seit über 45 Jahren und weiß, wieviel Herzblut und Tiefgründigkeit in seinen Projekten stecken trotz oder gerade wegen ihrer spielerischen Leichtigkeit, mit der er sie oftmals präsentiert.Ebenso kenne ich seine jahrelangen Bemühungen,  um dem Museum  eine tragbare räumliche Basis zu geben. Der historische Gasthof Serkowitz ergibt mit dem so besonderen Flair des Lügenmuseums und der liebevollen Aussengestaltung ein harmonisches Ganzes, auf das Radebeul und seine Bewohner stolz sein können.
 
Es wäre sehr zu wünschen, wenn sich mit etwas Abstand doch noch ein sachlicher Austausch und dann auch eine Lösung trotz aller nicht zu unterschätzender wirtschaftlicher Belange ergeben würde und sich auch noch weiterhin viele Besucher und besonders die Kinder aus dem In- und Ausland an der wunderbaren Welt und der Botschaft  dieses so ganz besonderen Ortes erfreuen können.
 
Mit freundlichen Grüßen
 
Dr. med. Ute Licht
7. Juni 2024, Berlin
Warum ist der Erhalt eines einzigartigen „Museums der Lüge“ für nächste Generationen in Radebeul, Dresden, Leipzig, Sachsen und in der Welt von eminenter Bedeutung,  
 
sehr geehrter Herr Bürgermeister Wendsche, hochgeschätzte Öffentlichkeit, liebe bunte Stadt Radebeul?
 
Weil es uns allen in noch nie da gewesener Weise einen glaubwürdigen Spiegel vorhält. Und weil es uns zeigt, wie fragil Glaubwürdigkeit zu allen Zeiten der Menschheit war und, dass wir uns sehr wohl jederzeit dazu in die Lage zu fühlen vermögen, zwischen Wahrheit und Lüge zu unterscheiden.
 
Für Bürger mit DDR-Vergangenheit gehörte einst außerordentlicher Mut dazu, den Finger auf Verwundungen und Verletzungen durch Lügen zu legen. Mit Blick auf künftige Generationen erscheint es mir umso mutiger, couragierten Vorbildern mit Weitsicht und Herzblut wie Reinhard und Dorota Zabka ein Denkmal in Ihrer Stadt zu setzen. Ein lebendiges Künstler-Denkmal, „ein dritter Ort“, der begonnen hat, sich heimatlich zu verwurzeln, dessen exzellenter Ruf bereits über Ihre Stadtgrenzen hinaus gewachsen ist und  Menschen aus aller Welt anzieht, inspiriert und erfreut.
 
Ich lebe seit 2 Jahren nebenan in Altkaditz. Bei einem meiner ersten Spaziergänge über den Elbradweg entdeckte ich in Radebeul-Altserkowitz dieses Kleinod und verliebte mich sofort darin. Welch ein Glück, dachte ich damals und denke ich immerfort, so einen stärkenden Quell-Brunnen an Kreativität, Soziokultur, natürlichem Künstlertum in meiner Nachbarschaft zu wissen!
 
Eine „soziale Skulptur“ begehbar, erlebbar, mitgestaltbar für jedermann, jedefrau und jedes Kind, an der partizipativ, ökologisch-demokratische Teilhabe glaubwürdig praktiziert wird!
 
Alle Bürger dieses Landes wissen es, die wenigstens glauben noch dran.
Es gehört größter Mut als verantwortungsvolles Oberhaupt einer Stadt  - wie bespielsweise Radebeul - dazu, eine Fehlentscheidung weise zu überdenken und vor allem sich jederzeit auf Augenhöhe die Hand reichen und offen, erwartungsvoll ins Gesicht schauen zu können.
 
Reichen Sie Reinhard und Dorota Zabka die Hand, danken Sie Ihnen für ihre engagierte Standhaftigkeit und würdigen Sie den kultur- und kunsthistorischen Schatz, den sie Ihnen am Altserkowitzer Anger zu Füßen gelegt haben.
 
Lassen Sie uns gemeinsam mit dem nächsten, von Zabkas Netzwerken erschaffenen Labyrinth beim Radebeuler Herbst- und Weinfest an der Elbe ein Feuerzeichen für Versöhnung, Verständigung und Mitmenschlichkeit setzen!
 
„Das feurige Finale löst alle Mühen auf!"
 
Hochachtungsvoll im Voraus und 
mit freundlichem Dank,
Cornelia Rank
8. Juni 2024, Dresden
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Wendsche,

ich war bisher stolz, dass Radebeul eine Kulturstadt ist, die es mit ihren Künstlern gut meint.
Welche Stadt hat schon eine eigene Galerie? Welche ein Weinfest mit einem brennenden Labyrinth?
Welche Stadt gab dem verrücktesten Museum der Welt ein Dach und pflegt „ganz
nebenbei“ Erinnerungskultur an die DDR? Es ist unsere, meine Stadt, die Stadt in der ich lebe.
Sie kennen mich Herr Wendsche und wissen, dass ich meiner Stadt dafür immer etwas zurück gebe.

Zuletzt war es mein Holzschnitt „Abraham dankt für sein Land“ als Geschenk im Rahmen für die Hilfe für Osteuropa in der Lutherkirche.

Nie hätte ich geglaubt und glaube es noch immer nicht, dass das Lügenmuseum so enden soll.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie, sehr geehrter Herr Wendsche meinen, dass Dorotka und Reinhard kurz entschlossen einfach umziehen, wie man es mit der Einrichtung einer Drei-Zimmer-Wohnung tut.
Ihre Kündigung ist das Ende einer einmaligen fantasievollen Kunst. Sicher verstehen diese Art Kunst nicht alle Radebeuler. Aber wer versteht schon jede Kunstrichtung. Kunst muss sich im Betrachter brechen, spiegeln, die Fantasie beflügeln, neue Türen öffnen. Die vielen Besucher im Laufe der Jahre sind Beweis.

Besonders hat dieses Museum Kinder erreicht. Das mag daran liegen, dass sie noch offen und begeisterungsfähig sind. Durch meine Arbeit mit Grundschülern weiß ich, wie entsetzt sie waren, als sie hörten, dass der Serkowitzer Gasthof, alias Lügenmuseum in wenigen Wochen schließen muss. Die Kinder entwickelten sofort Ideen, wie das verhindert werden kann. Diese Ideen sind natürlich nicht praktikabel.

Aber was möglich ist, ist die Zurücknahme der Kündigung und den Erhalt des letzten alten Gasthofes mit Saal in Radebeul. Darum bitte ich Sie sehr, Herr Wendsche.

Ich bin mir sicher, dass Sie dadurch als Oberbürgermeister an Achtung gewinnen und die meisten Radebeuler das Ihnen danken werden.

Mit freundlichen Grüßen
Renate Winkler
8. Juni 2024, Radebeul
Sehr geehrter Herr Wendsche,
 
ich schreibe Ihnen als Förderkunstpreisträgerin der Stadt Dresden 2023 und als berufene Kulturbeirätin der Stadt Dresden ab Januar 2024. 

Ich habe von der Kündigung des Lügenmuseums zum Ende August dieses Jahres erfahren und bin davon komplett sprachlos. 

Das Lügenmuseum ist in den letzten Jahren eines der Orte in Dresdner Umgebung, in Radebeul, in Deutschland, die am meisten mich und meinem Freundeskreis und meinem Besuch aus dem Ausland verzaubern, amüsieren, lehren, die graue Zellen zum Arbeiten und die Seele zum Lachen bringen. 

Ich bin sprachlos, dass eine Kulturstadt wie Radebeul dieses kreative enorme Gut einfach so auf die Straße setzt. 

Tun Sie bitte was, dass dies nicht passiert. Tun Sie bitte was, dass Reinhard und Dorota Zabka in Serkowitz im Ballhaus bleiben dürfen und weiterhin Ihre Stadt und Deutschland gleichzeitig sehr effizient und sehr kreativ bereichern. 
 
Mit freundlichen Grüßen
Nazanin Zandi
Grafik-Atelier Zandigrafix
10. Juni 2024, Dresden
Sehr geehrter Herr Wendsche,
 
gern erinnere ich mich an unser Gespräch im Januar, bei dem Sie mir erklärten, wie die Verwaltung die Interessen der Bürgerinnen und Bürger verwirklichen helfen will.
 
Anlässlich der nun erfolgten Kündigung des Mietvertrages für das Lügenmuseum frage ich mich, wie in diesem komplexen Fall der demokratische Prozess der Willensbildung und Entscheidungsfindung umgesetzt wurde.
 
Welche Gewichtung erhalten wirtschaftliche gegenüber kulturellen Interessen? Mit welchem Personenkreis wurden Alternativen gesucht und diskutiert? Welche Beteiligungsmöglichkeiten am Entscheidungsprozess wurden angeboten?
 
Ich halte das Lügenmuseum und die von dort ausgehenden Impulse und Veranstaltungen für sehr wesentliche Bestandteile des kulturellen und künstlerischen Lebens der Stadt. Sie werden darüber hinaus überregional wahrgenommen und stellen eine große Bereicherung des öffentlichen Diskurses dar.
 
Ich hoffe, dass es noch einen Verhandlungsspielraum gibt, um ein Weiterbestehen des Museums auf irgendeine Art zu ermöglichen.
 
Vielen Dank!
 
Mit freundlichen Grüßen
 
Cornelia Figas
Netzwerkstelle für demokratische Werte
10. Juni 2024, Radebeul
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister von Radebeul,

mit Herrn Zabka bin ich seit ca. 1970 befreundet. Dadurch kenne ich ihn und seinen musealen Leidensweg recht gut. Er ist z. B. trotz PM12 (begrenzter Aufenthaltsbereich in der DDR) nach Ost-Berlin "geflüchtet", um künstlerisch tätig zu sein und war hier im kulturellen Bereich uneigennützig lange Zeit sehr aktiv.

Wir bitten Sie herzlichst zu prüfen, ob sein Lügenmuseum - ein Hotspot von und für Radebeul -  weiterhin und dauerhaft im Gasthof Serkowitz bleiben darf.
 
Herzlichste Grüße nach Radebeul!
Unterstützer Eberhard Storch und Freunde
11. Juni 2024, Radebeul
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Stadträtinnen und Stadträte,


ich kann leider nicht an der letzten Sitzung des Stadtrats am 12. Juni teilnehmen und mich an der Diskussion über die Zukunft des Lügenmuseums beteiligen, deshalb schreibe ich Ihnen diesen Brief.

Sie haben Herrn und Frau Zabka zum 31. August 2024 gekündigt. Diese Nachricht hat Fassungslosigkeit und Bestürzung nicht nur in mich ausgelöst. Meiner Meinung nach ist diese Ankündigung auch eine Art Todesurteil für Herrn Zabka.
 
Wie Sie wissen, ist Herr Zabka nicht mehr der Jüngste. Wo soll er die Zeit und sicherlich auch die Energie hernehmen, um sein Museum abzubauen und an einem anderen Ort wieder aufzubauen?
Dafür rechnet er mit ein paar Jahren. Allerdings müsste es einen anderen Ort geben, und das ist nicht der Fall. Und selbst wenn es einen anderen Ort gäbe, würde es aber auch noch zusätzliche
Jahre dauern, bis er wieder ein Publikum an sich binden könnte.


Lassen Sie uns nun über das Lügenmuseum sprechen. Ich kann nur hoffen, dass jeder von Ihnen es schon einmal besucht hat. Das erste Mal, als ich ins Lügenmuseum eintrat, war ich verzaubert..
Die Melodie der „Amelie“, die kleinen Lichter überall, das Zahnbürsten-Karussell, die „sprechenden“ Koffer, so eine „fremde“ Poesie!.. Ein Ort, der keinem anderen gleicht und gleichzeitig Verwandte hat, wie zum Beispiel in Frankreich, wo ich an den „Palais idéal“ von Ferdinand Cheval denke oder an den Künstler Chomo und sein Kunstdorf bei Paris oder das Chaosmuseum in der Nähe von Lyon. Sie sehen also, Sie brauchen gar nicht so weit zu gehen, Sie haben hier einen Ort „das Lügenmuseum“, der in seiner frechen, poesievollen Form genau das Gegenstück ist aber in gleicher Zeit einmalig ist. Radebeul hat das große Glück, diesen außergewöhnlichen Ort zu besitzen.

 
Sie haben in Radebeul die Chance, einen äußerst aktiven Künstler zu haben, der immer und immer wieder, neue Event schafft. Eine seiner neuesten Errungenschaften ist die „Künstlerbrücke“, die Künstlerhäuser und Vereine der Region zusammenbringt. Eine seiner Visionen ist es, einen Austausch von Künstlern mit Wohnsitz nicht nur in Sachsen oder Deutschland, sondern auch im Ausland zu ermöglichen. Austausch ist immer eine Quelle großen Reichtums. Kurzum, Sie haben hier eine Schatzquelle in Radebeul...

Deshalb bitte ich Sie, sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, sehr geehrte Stadträtinnen und Stadträte, Ihre Entscheidung zu überdenken und Herrn Zabka und seine Frau eine Chance zu
geben. Vielleicht gibt es noch eine Möglichkeit, sich mit Herrn Zabka zu einigen?.. Denn wenn das Gasthaus in Serkowitz in den Händen von Immobilienentwicklern verschwindet, hat die Stadt Radebeul die Chance verpasst, einen kulturellen Hotspot zu besitzen. Ich spreche von jetzt, aber natürlich auch von der Zukunft.


Und wenn es kein Lügenmuseum in Radebeul mehr gibt, wird es auch kein Labyrinth auf dem Weinfest mehr geben, was für ein unschätzbarer Verlust! Wie oft habe ich Leute sagen hören:
"Radebeul, die Stadt mit Flair...".


Und übrigens, haben Sie den Kulturtipp von Deutschlandfunk Kultur über das Lügenmuseum gehört, der natürlich auch die Stadt Radebeul über ihre Grenzen hinaus strahlen ließ?

ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit und verbleibe mit herzlichen Grüßen

Sophie Cau
bildende französische Künstlerin, die seit 30 Jahren in Radebeul lebt

11. Juni 2024, Radebeul
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, 

mit großem Bedauern habe ich von Ihrer Entscheidung gehört, dem Betreiber des   Lügenmuseums zu kündigen. Vielleicht ist Ihnen nicht bewusst, welch kulturelles Kleinod Sie in Ihrer Stadt haben, welches einmaliges Kulturgut bzw.-erlebnis Sie Ihren Einwohnern und Gästen mit Ihrer Entscheidung ein für allemal vorenthalten. Ich begleite das Museum und seine Betreiber schon ein Leben lang und ziehe meinen Hut vor der Kreativität und den Einfällen des Herrn Zabka. Überall ist in der Werbung für die Stadt Radebeul das Lügenmuseum aufgeführt, wie wollen Sie den Menschen erklären, dass dieses einmalige Gesamtkunstwerk auf Grund Ihrer Entscheidung nicht mehr existiert? Vielleicht fragen später Ihre Enkel, was für ein Museum gab es mal hier? Und warum hast Du nichts gemacht, um es zu erhalten? Machen Sie sich doch noch mal die Mühe und schauen Sie sich das Museum an, lassen es auf sich wirken und entscheiden dann, das kann weg. 
 
Das Museum ist mit viel Kleinarbeit in den alten Gasthof eingepasst, der Gasthof und das Museum sind jetzt eins, wenn das Museum auszieht,  gibt es beide nicht mehr. Ich lege es Ihnen ans Herz, überdenken Sie Ihre Entscheidung und bereuen später keine falsche Entscheidung. 

Ich bete für Sie und grüße Sie herzlich 
Christine Ruth Zabka
17. Juni 2024, Berlin
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister B. Wendsche,

welche Not besteht, ein Lebenswerk zu zerstören?!
Radebeul - Serkowitz sollte sich glücklich schätzen, so etwas Einmaliges wie das Lügenmuseum präsentieren zu können!
Auch ein Bürgermeister müsste von der Faszination der Ausstellung und den vielen künstlerischen Aktionen beeindruckt sein!

Mit freundlichen Grüßen
Gisela Engelhardt
20. Juni 2024, Berlin

P.S. Habe alle veröffentlichten Briefe gelesen und kann nur hoffen und wünschen, dass Sie diese Kündigung (Fehlentscheidung) sofort zurücknehmen.
Sehr geehrter Herr Bert Thomas Wendsche,
sehr geehrter Herr Bürgermeister Radebeuls,
 
ich bin aus München, geboren in Oberbayern, bildungs- und zonenfern auf dem Land. Als Bildungsaufsteigerin lebe ich nun schon lange in der Groß- und Kulturstadt München.
2018 habe ich erstmals das Lügenmuseum https://www.luegenmuseum.de/ 
und seine Künstler und Ihre künstlerischen Ausdrucksformen in Berlin  - durch Zufall -  kennengelernt; es überwältigte mich und meine Begleiter mit welchen simplen Mitteln das Künstlerkollektive so vielschichtig gesellschaftliche Tendenzen verhandeln kann - ohne Ressentiments und Einengendes. Seither verfolge ich das Künstlerkollektiv und habe von und durch nichts anderem so viel über die neuen Bundesländer und die Menschen dort gelernt und vielleicht auch ein klein Bißchen etwas davon verstanden. Die Arbeiten der Künstlermenschen, die über das Lügenmuseum sich ausdrücken, sprechen eine ganz eigenwillige Sprache, die sehr viel erzählen und inspirieren, deshalb:
 
auch ich bitte Sie, die Bedeutung dieses Künstlerkollektives zu würdigen und weiterhin Räumlichkeiten für das Lügenmuseum in Radebeul bereitzustellen, auch, da ein wichtiger Bildungsauftrag dadurch erfüllt wird.
 
Freundliche Grüße
 
Anneliese Spitzauer
Verwaltungskraft, Kommunikationstrainerin, Performerin
1. Juni 2024, München
Dear Mayor Wendsche,

I must admit I'm still in a slight state of shock after hearing about the planned closing of the "Lügen Museum."
This unusual and unique museum is definatly one of a kind and would be a big tourist attraction anywhere in the USA. Is this something Germany doesn't understand?
I've Lived who Berlin for quite a while and have seen numerous artistic projects fall to gentrification (as for example the "Tacheles" in Berlin Mitte).
I have never understood this, in my perspective, misunderstanding of what enhances tourism . Is it not the  places outside of the box? The rare and unexpected? Isn't it the extraordinary that makes a visit to your community worth the trip?
I've been to the "Lügen Museum"  numerous  times with various guests from different countries. Everyone has been amazed at what a fantastic and magical place it is and to top it off, a wonderful outing for all ages. Something for the entire family.
If this isn't a reason to hold this wonderful place up , I don't know what is!
But since you invited the museum to Radebeul  and opened the doors to the city,  I'm confident  that you will find a constructive solution.
Kind regards

Nikki Bernstein
23. Juni 2024, Berlin/New York 
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Bert Wendsche, 

im Zusammenhang mit Vorbereitungen einer Ausstellung in Frankfurt (Oder) zum Friedlichen Revolutions-Jubiläum im Oktober lernte ich Reinhard Zabka kürzlich kennen und dadurch auch seine Wirkungsstätte, das Lüseum in Radebeul. Dieser einladende, poetische, politische, exotische Raum hat mich auf Anhieb in den Bann gezogen, verzaubert, berührt und entführt ins Innere funkelnder Klangkunstwerke. 

Einiges in der Ausstellung bezieht sich auf die Zeit vor und während 1989, als Reinhard Zabka gemeinsam mit Künstlerkolleginnen und -kollegen dem DDR-System die Stirn bot. Hier, in den Räumen spürt man noch den Geist jener Tage des Umbruchs. Auch deshalb hat dieser Ort für mich viel mit "ostdeutscher Identität“ zu tun, mit dem Selbstverständnis einer Künstler:innengeneration, die wundersamer Weise allem politischen Druck in der DDR zum Trotz eine große Leichtigkeit besaß, einen inneren Schalk, eine ganz eigene Art von Ironie, die für Stasi und Konsorten nicht zu fassen war. 

Dieses kulturelle Erbe, das gleichzeitig ganz aktuell ist, muss unbedingt erhalten und gefördert werden. Ich bin entrüstet, wie man auf die Idee kommen kann, diesem einzigartigen Ort den Todesstoß versetzen zu wollen. Die Stadt sollte vielmehr den kulturellen und künstlerischen Wert dieses Ortes anerkennen und Reinhard Zabka und sein Team aktiv unterstützen. Herr Wendsche, es ist höchste Zeit für eine Kehrtwende: Verwandeln Sie die Kündigung in ein Förderangebot! 

Mit freundlichen Grüßen
Anja-Christin Winkler 
Musiktheater-Regisseurin
23. Juni 2024, Leipzig
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